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Harter Sport Fußball: Volle Hingabe, volles Risiko

Aktionen, wie die des Unioners Maccambes Younga-Mouhani gegen Bochums Matias Concha sind bedauerlich, niemand will sie, niemand braucht sie. Und doch sind sie nicht auszuschließen.

Die Zeitlupenbilder sind brutal. Wie der Fußballer Younga-Mouhani vom 1. FC Union mit gestrecktem Bein in den Kampf um den Ball mit dem Bochumer Concha geht, diesen übel trifft und Letzterer einen Schien- und Wadenbeinbruch davonträgt. Ob Concha seinem Beruf überhaupt noch einmal wird nachgehen können, bleibt ungewiss. Warum passiert so etwas?

Eigentlich galten Verletzungen wie diese als ausgestorben. Wenn überhaupt sind solche Bilder nur noch aus der Premier League überliefert. Aber sonst?

Auch wenn fußballerisch Welten zwischen beiden Ligen liegen, von der Atmosphäre her ähneln englische Stadien denen der Zweiten Liga. Hier wie dort stehen beim Publikum die sogenannten Primärtugenden hoch im Kurs. Harte Zweikampfführung, totaler körperlicher Einsatz – bisweilen auch über die Grenze des Vertretbaren hinaus. Boateng gegen Ballack, um nur ein Beispiel zu nennen.

Man kann das alles auf den Zusammenfall unglücklicher Komponenten zurückführen. Beide Spieler sind mit voller Hingabe und Power zum Ball gegangen – aber auch mit vollem Risiko. Und das, obwohl die Szene in einer neutralen Zone des Feldes spielte. Die Atmosphäre auf den Rängen hatte sich auf den Rasen übertragen. Gerade im Abstiegskampf darf es wohl von allem ein bisschen mehr sein. Da sind Fußballer die Gladiatoren der Moderne.

Solche Nebenwirkungen sind bedauerlich, niemand will sie, niemand braucht sie. Und doch sind sie nicht auszuschließen. Fußball ist harter Sport. Ihm das Engagement und damit das Risiko zu nehmen, würde nicht funktionieren.

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