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Schweres leicht aussehen lassen. Martin Kaymer feierte in Abu Dhabi seinen neunten Sieg auf der Europa-Tour. Foto: Reuters

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Sport: Hartnäckig unbekümmert

Nun ist er sogar schon an Tiger Woods vorbeigezogen – dem spielenden Denkmal, dem glänzenden Stargolfer, der das professionelle Spiel übers Grün geprägt hat wie kein anderer. Martin Kaymer, 26 Jahre alt und zuweilen schon so gut wie Woods zu seinen besten Zeiten, ist in der Weltrangliste auf den zweiten Platz gerückt.

Nun ist er sogar schon an Tiger Woods vorbeigezogen – dem spielenden Denkmal, dem glänzenden Stargolfer, der das professionelle Spiel übers Grün geprägt hat wie kein anderer. Martin Kaymer, 26 Jahre alt und zuweilen schon so gut wie Woods zu seinen besten Zeiten, ist in der Weltrangliste auf den zweiten Platz gerückt. In der Reihe der neuen deutschen Sportstars, in die gerade erst Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel vorgefahren ist, spielt er sich ebenfalls kontinuierlich nach ganz oben. Faszinierend an diesem Aufstieg sind aber nicht nur die Siege, die Kaymer sammelt – wie am Sonntag erneut beim Turnier in Abu Dhabi. Es ist vor allem seine Fokussierung auf sich selbst, die für sein Alter ungewöhnlich wirkt.

Im vergangenen Jahr hat Martin Kaymer nach eigener Aussage alle Ziele erreicht, die er sich selbst gesetzt hatte: Er war Spitzenreiter der Geldrangliste in Europa, er konnte den Ryder-Cup gewinnen und schließlich ein Major-Turnier. Nun startet er mit der gleichen unbekümmerten Siegesgewissheit in die neue Saison. Für einen Golf-Jugendlichen, in dessen Sportart man auch mit Mitte 40 glänzen kann, ist diese hartnäckige Arbeit an sich selbst besonders beeindruckend.

Bernhard Langer hat vor 25 Jahren kurzzeitig die Weltrangliste angeführt. Das reichte, um ihn zum ersten deutschen Golfhelden aufsteigen zu lassen. Kaymer, der 1986 gerade geboren war, könnte ihn nun beerben. Und seine Zukunft als neuer Sportstar gestalten. Dass er mit ihr verantwortlich umgehen wird (vielleicht verantwortlicher als Tiger Woods), ist Martin Kaymer zuzutrauen. Es wäre wichtiger als ein weiterer Sieg.

Mike Wolff

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