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Die spanische Fußball-Nationalspielerin Jennifer Hermoso

© dpa/Isabel Infantes

Update

„Da habe ich wahrscheinlich einen Fehler gemacht“: Spaniens Verbandsboss entschuldigt sich für Kuss nach WM-Finale

Luis Rubiales umarmte jede spanische Spielerin bei der Siegerehrung. Jennifer Hermoso küsste er auch auf den Mund. Daran gab es viel Kritik.

| Update:

Spaniens Verbandschef Luis Rubiales hat für seinen Kuss auf den Mund von Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale in Sydney um Entschuldigung gebeten.

„Es gibt eine Sache, die ich bedauere, und zwar das, was zwischen mir und einer Spielerin passiert ist, zu der ich eine großartige Beziehung unterhalte. Da habe ich wahrscheinlich einen Fehler gemacht“, räumte Rubiales am Montag in einem vom spanischen Fußballverband RFEF veröffentlichten Video ein.

Er habe Hermoso „spontan“ und „ohne jede böse Absicht oder bösen Willen“ auf den Mund geküsst. „Hier haben wir alle es als etwas Natürliches, Normales betrachtet, aber draußen scheint es einen Aufruhr gegeben zu haben“, erklärte er.

„Ich muss mich entschuldigen, da führt kein Weg dran vorbei. Und ich muss daraus lernen und verstehen, dass man als Präsident einer so wichtigen Institution wie der RFEF vorsichtiger sein muss, vor allem bei Zeremonien und dieser Art von Angelegenheiten.“

Heftige Kritik an Kuss

Rubiales hatte nach dem Titelgewinn die spanischen Spielerinnen durch den 1:0-Sieg am Sonntag gegen England geherzt und umarmt. Auf Videos war zu sehen, wie der Verbandsboss Hermoso bei dieser Gelegenheit nach einer Umarmung und zwei Küssen auf die Wange auch auf den Mund küsste. „Hat mir nicht gefallen“, sagte die 33 Jahre alte Offensivspielerin später angesprochen auf die Szene. Für die Aktion im australischen Sydney hatte es heftige Kritik auch aus der spanischen Politik gegeben 

Man solle nicht davon ausgehen, dass Küssen ohne Zustimmung etwas sei, das einfach so passiere, schrieb Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X, vormals Twitter.

Die Zustimmung steht im Mittelpunkt. Nur ein Ja ist ein Ja.

 Irene Montero, Spaniens Gleichstellungsministerin

„Es ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden und die bisher unsichtbar war und die wir nicht normalisieren dürfen“, erklärte die 35-jährige Politikerin. Dies sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. „Die Zustimmung steht im Mittelpunkt. Nur ein Ja ist ein Ja“, stellte die Ministerin klar.

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Auch die spanische Ministerin für soziale Rechte, Ione Belarra, schrieb dazu auf X, vormals Twitter: „Wir alle denken: Wenn sie das vor den Augen ganz Spaniens tun, was werden sie dann nicht auch im Privaten tun? Sexuelle Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben.“

Rubiales hatte nach dem Titelgewinn die spanischen Spielerinnen durch den 1:0-Sieg am Sonntag gegen England geherzte und umarmt. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie der 45-Jährige Hermoso bei dieser Gelegenheit nach einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange auch auf den Mund küsst. „Hat mir nicht gefallen“, sagte die 33 Jahre alte Offensivspielerin später angesprochen auf die Szene.

Bei Radio Marca reagierte Rubiales zunächst ungehalten auf Kritik an seiner Aktion. „Der Kuss mit Jenni? Idioten gibt es überall. Wenn zwei Menschen miteinander eine unwichtige Geste der gegenseitigen Zuneigung teilen, darf man dem Mist, der da gesagt wird, keine Beachtung schenken“, sagte er auf dem Weg zum Flughafen in Sydney. (dpa)

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