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Alles im Griff. Schalkes Jermaine Jones bekämpft Giannis Maniatis mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Foto: AFP

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Sport: Hauptsache weiter

Schalke 04 tut sich gegen Piräus lange schwer, zieht durch das 1:0 aber in die K.-o.-Runde ein.

Gelsenkirchen - Es war ein Schuss, der in der Arena wie eine kollektive Erlösung wirkte. Christian Fuchs erzielte nach 77 Minuten den entscheidenden Treffer zum 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Olympiakos Piräus, der dafür sorgte, dass sich der FC Schalke 04 vorzeitig für das Achtelfinale der Champions League qualifizierte. Die Schalker nutzten ihre gute Ausgangssituation, auch wenn es lange Zeit nicht danach ausgesehen hatte.

Das von Manager Horst Heldt im Vorfeld proklamierte „wichtigste Spiel der Saison“ versprühte wenig Glanz, bescherte den Schalkern aber Planungssicherheit. Nun können sie am 4. Dezember beruhigt zum letzten Gruppenspiel nach Montpellier reisen. Eine zusätzliche sowohl sportliche als auch psychische Belastung haben sie sich damit erspart.

Es war gestern Abend ein zäher Beginn der Schalker. Die desolate Leistung im Bundesligaspiel in Leverkusen wirkte bei ihnen sichtlich nach. Das Spiel hatte nicht nur Punkte, sondern offenbar auch Selbstbewusstsein gekostet. Das Aufbauspiel wirkte mühsam, die Fehlpassquote war hoch. Den Gelsenkirchenern war anzumerken, dass für sie an diesem Abend viel auf dem Spiel stand und dass sie sich nicht gerade optimale Voraussetzungen dafür geschaffen hatten. Hinzu kam, dass die Griechen eine deutlich engagiertere und konzentriertere Leistung boten als beim 1:2 im Hinspiel. Das Engagement war den Schalkern nicht abzusprechen, ihre Hemmungen konnten sie aber nicht ablegen.

Dennoch kamen sie gelegentlich zu Tormöglichkeiten. Jermaine Jones versuchte sich mit einem Distanzschuss, der knapp sein Ziel verfehlte. Lewis Holtby kam dem Ziel im Anschluss schon näher, als er ebenfalls aus der Distanz die Latte traf. Der Mannschaft von Trainer Leonardo Jardim gelang es mit ihrer defensiven Grundhaltung allerdings ganz gut, ihren Gegner zu nerven und etliche Angriffe zu unterbinden. Und nach einer Unachtsamkeit in der Schalker Abwehr hatte Djamel Abdoun sogar eine gute Möglichkeit zum Führungstreffer, allerdings vergab er leichtfertig. Die Schalker konnten lange keinen Spielfluss entwickeln, weil sie zu fehlerhaft, tempoarm und phasenweise ängstlich agierten. Und so mussten sie auf eine Standardsituation hoffen. Die Unsicherheit der Gastgeber war greifbar, und Olympiakos wurde mutiger. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff fasste sich Julian Draxler ein Herz, nachdem er und seine Mannschaft eine Drangphase der Griechen überstanden hatten. Aber auch er sollte den Ball nicht im gegnerischen Tor unterbringen.

Die zweite Hälfte begann aus Sicht der Mannschaft von Huub Stevens schwungvoller. Klaas-Jan Huntelaar, der sich zuletzt so formschwach in der Bundesliga gezeigt hatten, scheiterte nur um Zentimeter mit einem Distanzschuss. Die 52 254 Zuschauer in der Arena sahen in der Folge eine willensstarke, aber vor dem Tor viel zu fahrige Schalker Mannschaft, die aber ein ums andere Mal mit ihren Schüssen an der energisch agierenden Defensive scheiterte. Und am Ende hatte sie noch Glück, dass die Griechen nicht einen ihren gelegentlichen Konter nutzten. Doch dann war es Christian Fuchs, der einen Geistesblitz hatte und mit seinem präzisen Distanzschuss den lange unangenehmen Schalker Abend krönte. Am Ende brachten die Gelsenkirchener den Sieg über die Zeit. Jörg Strohschein

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