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Sport: Heimliche Hoffnung auf ein neues "Werder-Wunder"

Die Bremer Fußball-Profis haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es nach der 0:3-Hinspielniederlage in der Champions- League-Partie bei Olympique Lyon heute eines der berühmten "Werder-Wunder" gibt - so wie beispielsweise 1999 gegen eben jene Mannschaft aus Lyon.

Lyon/Bremen (08.03.2005, 16:36 Uhr) - Für die Spieler von Werder Bremen ist die Taktik klar. «Wir gehen drauf und versuchen, ein schnelles Tor zu machen», sagt Nelson Valdez. Und Valerien Ismael fügt an: «Wir wollen ein verrücktes Spiel machen. Wenn wir ein frühes Tor schießen, werden sie nervös.»

«Ja, ja, das spricht jetzt natürlich jeder an», sagte Trainer Thomas Schaaf vor dem Abflug am Montagmorgen. Im Uefa-Cup hatten die Bremer seinerzeit nach einem 0:3 ein grandioses 4:0 gefeiert und ein weiteres Kapitel in der Geschichte der wundersamen Werder-Spiele im Europapokal geschrieben. Es gibt dieses Mal allerdings einen entscheidenden Unterschied: Wie die anderen «Werder-Wunder» fand jenes gegen den französischen Meister im heimischen Weserstadion statt. «Das ist schon etwas anderes», meinte Schaaf. Es ist nur eine äußerst vage Hoffnung, mit der die Bremer Delegation nach Frankreich reiste. Und Schaaf klang dabei so, als wolle er über die Chance, das scheinbar Unmögliche noch möglich zu machen und das Viertelfinale zu erreichen, gar nicht so viel reden. «Die Voraussetzungen sind natürlich nicht toll für uns», formulierte er gewohnt vorsichtig, setzte aber zumindest auf einen Sieg: «Wenn wir ein gutes Spiel machen, dann bin ich auch überzeugt davon, dass wir da was holen können. Ob es letztendlich reicht, muss man dann sehen.» Zumindest personell sind die Voraussetzungen gut. Das erste Mal in dieser Saison stehen dem Trainer alle Profis zur Verfügung. Ivan Klasnic, der zuletzt mit Muskelverletzungen kämpfte, ist als Werders Champions-League-Torjäger wieder fit. Fünf Treffer erzielte der kroatische Nationalstürmer bisher in der «Königsklasse». Einiges spricht dafür, dass Schaaf seinen «K&K-Sturm» mit Klasnic und Miroslav Klose beginnen lässt. «Natürlich haben wir noch Hoffnung, wir machen bestimmt keine Kaffee-Fahrt», sagte Klose. Der Nationalstürmer, auf dessen Treffsicherheit es in Lyon besonders ankommt, forderte: «Wir müssen eiskalt sein.» Dass Lyon nicht unangreifbar ist, hat der Tabellenführer der französischen Liga in der vergangenen Woche bei zwei Niederlagen bewiesen. Zunächst scheiterte das Team von Trainer Paul Le Guen am vergangenen Dienstag im Pokal am Zweitligisten Clermont und drei Tage später in der Liga gegen den Abstiegskandidaten Caen. Schaaf weiß aber nach den Erfahrungen des Hinspiels: «Wir müssen zusehen, dass wir effektiver werden. Wir müssen unsere Chancen nutzen, vielleicht reagiert Lyon dann darauf.» (Von Michael Rossmann, dpa)

Die wahrscheinlichen Aufstellungen:

Olympique Lyon: Coupet - Diatta, Essien, Cris, Abidal - Juninho, Diarra, Clement - Govou, Malouda - Wiltord

Werder Bremen: Reinke - Stalteri, Ismael, Pasanen, Schulz - Borowski, Baumann, Ernst - Micoud - Klose, Klasnic ()

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