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Und tschüss! Es läuft zurzeit nicht bei Richie Regehr und den Eisbären.

© Kitty Kleist-Heinrich

Heimniederlage: Eisbären unterliegen Ingolstadt

Das ist eine Bilanz, die Trainer Don Jackson selbst wohl am meisten ärgert: Die Eisbären verlieren die sechste von bislang 13 Begegnungen in dieser Saison.

Von Katrin Schulze

Don Jackson war bedient. Mit gesenktem Kopf verließ der Trainer der Eisbären in der zweiten Drittelpause den Platz hinter der Bande Richtung Kabine. Was seine Mannschaft bis zu diesem Zeitpunkt (nicht) zustande gebracht hatte, nahm den Mann im maßgeschneiderten schwarzen Anzug sichtlich mit – wieder einmal. Schon in den zurückliegenden Woche hatte die Leistung seines selbst zum Titelfavoriten ernannten Teams ihn ja ein ums andere Mal zum Ausrasten gebracht. Doch was der Eishockeycoach am Freitagabend erlebte, verdarb ihm endgültig die Laune. Durch die 0:2 (0:2, 0:0, 0:0)-Niederlage gegen den ERC Ingolstadt haben Jacksons Eisbären nun schon die sechste von 13 Begegnungen in der Hauptrunde der Saison 2010/ 2011 verloren.

Das ist eine Bilanz, die den Trainer selbst wohl am meisten wurmt, predigt er doch immer wieder, wie wichtig es ist, jedes Spiel mit voller Energie anzugehen. Gegen die Gäste aus Bayern allerdings wirkte es bereits in den ersten fünf Minuten, als würden die Ingolstädter mit einem Mann mehr auf dem Eis stehen – so sehr belagerten sie das Berliner Tor. Doch auch wenn es den Anschein hatte; beide Teams agierten tatsächlich mit gleicher Personenstärke. Nur eine der beiden Mannschaft spielte jedoch auch konsequent nach vorne: die Gäste. In der 13. Minute gingen sie durch Christian Chartier folgerichtig in Führung, und noch vor der ersten Drittelpause erhöhte Felix Schütz auf 2:0.

Damit war die Partie entschieden. Denn folgen konnten die Eisbären dem Gegner zunächst nicht. Im Gegenteil. Weitgehend plan- und ratlos schlitterten sie durch die Berliner Großarena – und machten so ihren Coach nervös. Immer wieder kramte der ein kleines Notizzettelchen hervor, nur um es kurze Zeit später wieder in seinem Sakko verschwinden zu lassen. Er tigerte hinter der Bande auf und ab und redete im Minutentakt auf seine Spieler ein, vergebens. „Hallo, Eisbären, schlaft ihr noch?“, riefen die Berliner Anhänger unter 14.000 Zuschauern seinem Team entgegen.

Es schien so. Zwar erarbeiten sich die Eisbären nun mehr Torchancen, wirklich souverän und willensstark aber spielten sie nicht. Wo war der Klub, der in den vergangen Jahren die Liga so dominiert hatte? Wo war der Klub, vor dem sich die Konkurrenz immer so gefürchtet hatte? In Berlin jedenfalls war er an diesem Abend nicht. Und irgendwann muss das auch der Trainer erkannt haben. Die letzten Minuten des Spiels verbrachte Don Jackson vorwiegend schweigend. Er hatte genug damit zu tun, sein Zettelchen zu füllen. Es gab jede Menge zu notieren.

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