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Sport: Heiß gelaufen

Ex-Skistar Luc Alphand gewinnt die Rallye Dakar

Dakar - Nach knapp zwei Wochen in der Wüste sehnt sich Luc Alphand nur noch nach einem – Kälte. Dieses Gefühl kennt der 40 Jahre alte Franzose seit 1997, als er das erste Mal die Rallye Dakar bewältigt hatte. Doch im Gegensatz zu all den Vorjahren kommt Alphand diesmal nicht mit leeren Händen zurück aus dem heißen Senegal in die winterlichen Regionen: Gemeinsam mit Kopilot Gilles Picard ist er erstmals der große Triumphator der Tour über rund 9000 Kilometer. Für Mitsubishi war der Sieg der Franzosen der sechste Erfolg in Folge, der elfte insgesamt.

Bei der 28. Tour, die vom Tod zweier Zuschauer sowie des australischen Motorrad-Fahrers Andy Caldecott getrübt wurde, belegten Giniel de Villiers und Tina Thörner (Südafrika/Schweden) im VW Race-Touareg den zweiten Platz vor zwei Mitsubishi-Teams: Joan-Nani Roma/Henri Magne (Spanien/Frankreich) und Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (Frankreich). Angesichts der zwei tödlich verunglückten jungen Zuschauer am Freitag und Samstag hatten die Organisatoren auf eine Zeitwertung der letzten Etappe am Sonntag verzichtet. „Die senegalesischen Behörden haben uns aber gebeten, auf den Zieleinlauf und die Siegerehrung nicht zu verzichten, weil dies ein nationales Ereignis in Senegal sei“, berichtete Rallye-Sportdirektor Etienne Lavigne.

So konnte sich Luc Alphand in Gedanken bereits auf seine Rückkehr nach Europa einstimmen, wo es ihn am kommenden Wochenende zuerst zum alpinen Ski-Weltcup nach Kitzbühel an die berühmt-berüchtigte Streif ziehen wird. Diese Szene übt auf Alphand immer noch eine besondere Anziehungskraft aus, obwohl er bereits 1997 seine Karriere als alpiner Rennläufer beendete. In Kitzbühel gewann der Sportler aus dem Skiort Serre-Chevalier 1997 eine Weltcupabfahrt, und im selben Jahr auch den Gesamtweltcup.

„Ich komme aus den Bergen und bin für die Kälte gemacht“, sagt er heute noch. Mit der Wüste dagegen muss sich Alphand arrangieren. „45 Grad draußen, im Cockpit mehr als 50 Grad, das ist nicht meine Welt“, gibt er offen zu. „Am Anfang hatte ich regelrecht Angst vor der Wüste. Inzwischen habe ich sie ein bisschen gezähmt“, erzählt der Mann mit dem markanten Kinnbärtchen.

Die Vergangenheit als alpiner Rennläufer hat Alphand im Rallyesport sehr geholfen. „Man braucht auch beim Skilaufen ein Gespür für das Gelände. In der Wüste sind es halt die Dünen und keine verschneiten Abhänge“, sagt Alphand, der auf Ski neben dem Gesamtweltcup dreimal die kleine Kristallkugel für die Abfahrtswertung und einmal für den Super-G gewonnen hat. Zudem habe er ein Gefühl für Geschwindigkeit und eine gewisse mentale Stärke. Im Rallye-Auto ist er lieber der Gejagte. „Dann weiß man, dass man Erster ist, und das ist ein gutes Gefühl“, sagt der Mitsubishi-Pilot. Tsp

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