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Hertha BSC: Arne und der dumme Junge

Erst wurde ihm eine Armbanduhr gestohlen, dann meldete sich ein unbekannter Mann, der für die Rückgabe der Uhr Lösegeld verlangte. Wie Herthas Kapitän Arne Friedrich mit Hilfe der Polizei wieder zu seiner Uhr kam.

Berlin - Hertha BSC und die Polizei, das ist ein Thema, über das rund um das Olympiastadion derzeit nicht so gern gesprochen wird. Seitdem vor ein paar Wochen der Mittelfeldspieler Patrick Ebert nächtens und angeheitert in unmittelbarer Nähe mehrerer beschädigter Autos angetroffen wurde, reagiert man beim Berliner Fußball-Bundesligisten eher zurückhaltend auf Nachrichten aus dem Polizeipräsidium. Der Fall Ebert ist noch in der Schwebe, dafür ist der Fall Friedrich so gut wie aufgeklärt. Und das keinesfalls zum Schaden von Hertha BSC. Denn Mannschaftskapitän Arne Friedrich ist wieder stolzer Besitzer jener Uhr, die er vor der Europameisterschaft 2008 vom Deutschen Fußball-Bund als Erinnerungsgeschenk erhalten hatte.

Bis zum Mittwoch war zwar das Uhrengeschenk bekannt, nicht aber der Fall Friedrich. Dann aber kündigte die „BZ“ auf ihrer Titelseite an: „Hertha-Star Friedrich schnappt Erpresser.“ Das entspricht nicht ganz dem tatsächlichen Geschehen, ist aber im Sinne einer boulevardtauglichen Verdichtung eine wohl noch zulässige Schlagzeile. Friedrich spielte den Lockvogel, indem er sich mit einem mutmaßlichen Erpresser verabredete, der Zugriff erfolgte dann durch Polizisten. Nach allem, was bisher bekannt ist, war Friedrich die Uhr im Berliner Rehabilitationszentrum „Da Vinci“ abhanden gekommen. Einen genauen Zeitpunkt wollten die Ermittler der zuständigen Staatsanwaltschaft nicht nennen. Jedenfalls soll sich kurz nach Verschwinden der Uhr jemand telefonisch bei Friedrich gemeldet und für die Rückgabe des 9000 Euro teuren Erinnerungsstücks 5000 Euro gefordert haben.

Noch unbeantwortet ist die Frage, wie der mutmaßliche Erpresser an die Nummer von Friedrichs Mobiltelefon gelangte und ob der Spind, in dem die Uhr gelegen haben soll, aufgebrochen wurde. Nach Angaben der „BZ“ soll es sich bei dem mutmaßlichen Erpresser um einen ehemaligen Jugend-Spieler von Hertha BSC handeln, dessen unkenntlich gemachtes Konterfei heute auf der Titelseite der „BZ“ prangt. Von Seiten der Staatsanwaltschaft heißt es nur, dass derzeit Ermittlungen wegen Erpressung liefen.

Der zurzeit verletzte Friedrich hat sich vorsichtshalber eine neue Mobilnummer zugelegt und war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Herthas Manager Dieter Hoeneß bestätigte den Vorfall, wollte ihm aber keine große Bedeutung zumessen: „Nach allem, was ich weiß, handelt es sich nicht um eine Erpressung im klassischen Sinne. Das war eher ein Dummer- Jungen-Streich.“

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