zum Hauptinhalt

Sport: Hertha BSC: Das Dilemma des Dieter Hoeneß

Es ist eine vertrackte Situation für Dieter Hoeneß. Im Moment kann er sagen, was er will - es weiß sowieso jeder besser, was er eigentlich meint.

Es ist eine vertrackte Situation für Dieter Hoeneß. Im Moment kann er sagen, was er will - es weiß sowieso jeder besser, was er eigentlich meint. Hoeneß, der Manager von Hertha BSC, hat gestern gesagt: "Vom Verein wird der Trainer nicht in Frage gestellt." Das hört sich eindeutig an, aber dann erinnert sich jeder an die Worte von Werner Hackmann. Der Vorstandschef des Hamburger SV hat sinngemäß gesagt, Frank Pagelsdorf stehe als Trainer nicht zur Disposition. Am nächsten Tag wurde er entlassen.

Zum Thema Fotostrecke I: Hertha Backstage Fotostrecke II: Die Bilder der Saison 01/02 Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Nur, wo ist der Ausweg aus diesem Dilemma? Hoeneß sagt ja, und doch meinen alle, ein deutliches Nein gehört zu haben. Wenn aber ja nein heißt, bedeutet das im Umkehrschluss noch lange nicht, dass nein ja heißt. Hoeneß kann schließlich schlecht sagen: Wir wollen Röber entlassen, um damit auszudrücken, dass er hinter seinem Trainer steht. Er kann auch nicht nichts sagen, also schweigen, weil ihm das als mangelndes Bekenntnis zu Röber ausgelegt würde. Vertrackt, wirklich vertrackt.

Vermutlich muss man Hoeneß im speziellen Fall sogar glauben, dass Röber nicht vor der Entlassung steht. Das hat viele gute Gründe, der aktuell wichtigste heißt: Es gibt keinen besseren Trainer als Röber, der schon morgen bei Hertha anfangen könnte. Diese Erfahrung macht zurzeit auch der HSV, der sich seit einer Woche vergeblich müht, die Stelle des Cheftrainers neu zu besetzen.

Hoeneß wird nachgesagt, dass er sich als Nachfolger für den ehrlichen Arbeiter Röber dereinst einen Weltmann auf der Bank wünsche, einen wie Ottmar Hitzfeld im schicken Trenchcoat oder Arsène Wenger. Doch warum sollte der Trainer von Champions-League-Teilnehmer Arsenal London ausgerechnet zur Hertha wechseln? Weil es am Gendarmenmarkt so gute Italiener gibt? Um es klar zu sagen: In einer Zeit, da selbst Peter Neururer und Winfried Schäfer eine Stelle haben, findet sich kein Bewerber, der Herthas Anforderungen auch nur ansatzweise genügte. Bliebe die zurzeit beliebte Lösung, einen Weltmeister von 1990 zum Teamchef zu machen. Mit Rudi Völler beim DFB und Andreas Brehme in Kaiserslautern hat sich das als echter Glücksfall erwiesen.

Was macht eigentlich Günter Herrmann?

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false