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Hertha BSC Berlin

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Hertha BSC: Entspannt wird später

Hertha spielt heute vor allem gegen den latenten Verdacht der Wettbewerbsverzerrung an. Im letzten Heimspiel soll gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg ein Sieg eingefahren werden. Für die Fans und auch weil Nürnbergs Konkurrenten im Abstiegskampf die Partie mit Argusaugen beobachten werden.

Berlin - Der FC Bayern München ist für Dieter Hoeneß immer noch mehr als nur Vergangenheit. Der Klub, für den er acht Jahre lang als Spieler im Einsatz war, dient Hoeneß als eine Art Orientierungspunkt. Der Manager des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC hat gerade erst wieder auf das leuchtende Beispiel der Bayern verwiesen: Obwohl es für den neuen Deutschen Meister keine sportlichen Ziele mehr gibt, haben die Spieler am Mittwoch gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld zumindest ihre Pflicht erfüllt. 2:0 gewannen die Bayern, und so etwas Ähnliches erwartet Dieter Hoeneß heute im letzten Heimspiel der Saison auch von seiner Mannschaft. „Wir haben auch eine Verantwortung“, sagt er.

Hertha empfängt heute Nachmittag den 1. FC Nürnberg, der durch den Sieg gegen Duisburg unter der Woche seine Chance auf den Verbleib in der Bundesliga gewahrt hat. Einen Punkt liegt der Club hinter den Nicht-Abstiegsplätzen. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die um ihr Leben spielt“, sagt Herthas Trainer Lucien Favre. Sein Team könnte den Saisonausklang sehr viel entspannter angehen, doch diesen Eindruck wollen die Berliner vermeiden. „Gegen Nürnberg müssen wir alles geben“, sagt Favre. Genauso wie am Mittwoch beim Sieg in Leverkusen – während Bayer unter der Last des noch nicht erreichten Saisonziels verkrampfte, frönte Hertha der Lust am Spiel. „Sie waren unter Druck“, sagte Herthas Verteidiger Steve von Bergen. „Wir waren okay.“

Lucien Favre kann heute wieder auf seinen Kapitän Arne Friedrich zurückgreifen, der bereits am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist. Patrick Ebert fehlt wegen Leistenproblemen weiterhin. Dass der Schweizer Trainer das Spiel zu größeren personellen Experimenten nutzt, ist eher unwahrscheinlich.

Das verbietet sich heute auch deshalb, weil die Berliner wissen, dass Nürnbergs Konkurrenten im Abstiegskampf genau beobachten werden, wie die Mannschaft sich präsentiert. Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung steht im Raum – zumal Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader viele Jahre Assistent von Dieter Hoeneß war. Doch Hoeneß sagt, dass den Nürnbergern auch „die guten freundschaftlichen Verbindungen“ nicht helfen würden. Herthas Manager verlangt von seiner Mannschaft, „sich sportlich aus der Saison zu verabschieden und Charakter zu zeigen“. Stefan Hermanns

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