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Salomon Kalou (rechts) ist bisher zu zwei Kurzeinsätzen für Hertha BSC gekommen. Heute gegen Wolfsburg könnte er erstmals in der Startelf stehen – weil er mit seiner Schnelligkeit prädestiniert für das Konterspiel wäre.

© Imago

Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg: Hertha BSC heute wohl mit Salomon Kalou in der Startelf

Gegen den VfL Wolfsburg könnte Hertha BSC heute Abend wieder so spielen, wie die Mannschaft vor einem Jahr erfolgreich war: Raum verdichten, kollektiv verteidigen und nach Balleroberung schnell umschalten.

Aus dem Heimspiel einfach ein gefühltes Auswärtsspiel zu machen, das dürfte vermutlich nicht ganz einfach werden. Hertha BSC erwartet heute Abend (20 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg zwar nur 37 000 Zuschauer; doch dass die Gästefans im halbleeren Olympiastadion die akustische Kontrolle übernehmen, steht eher nicht zu erwarten. Aber das ist für den Berliner Fußball-Bundesligisten auch nicht das Entscheidende. Wichtiger wäre, dass die Gäste auf dem Platz die Kontrolle übernehmen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Der VfL Wolfsburg verfolgt mal wieder hohe Ambitionen, und er hat am Sonntag mit dem 4:1-Sieg gegen Leverkusen auch zum ersten Mal in dieser Saison richtig Schwung aufgenommen.

Ganz anders als Hertha BSC. Die jüngsten beiden Bundesligaspiele (1:3 gegen Mainz, 2:2 in Freiburg) haben noch einmal gezeigt, dass den Berlinern der aktive Part nur bedingt zusagt. Ihre besten Auftritte hatte die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay seit dem Aufstieg vor einem Jahr immer dann, wenn sie reagieren konnte, bei den Bayern zum Beispiel und auch in Dortmund. Es kommt nicht von ungefähr, dass sich die Berliner gerade in Heimspielen schwer tun, wenn die Initiative erst einmal bei ihnen liegt. In diesem Jahr hat die Mannschaft auswärts doppelt so oft gewonnen wie zu Hause – wobei die statistische Validität begrenzt ist. Hertha hat 2014 insgesamt nur drei von einundzwanzig Spielen gewonnen.

Im Sturm kommt gegen Wolfsburg wohl eher Salomon Kalou als Julian Schieber infrage

Auf den ersten Blick könnte es für die Berliner in der aktuellen Situation angenehmere Gegner geben als den VfL Wolfsburg, eine Mannschaft, „die qualitativ sehr gut aufgestellt ist“, wie Jos Luhukay sagt. Andererseits werden die Wolfsburger mit ihrer Qualität vermutlich gar nicht anders können, als munter nach vorne zu spielen. So wie es die Berliner eigentlich am liebsten haben.

„Wir müssen mit Mentalität versuchen, die Qualität zu schlagen“, sagt Luhukay. Seine Mannschaft ist in dieser frühen Phase der Saison noch auf der Suche nach sich selbst; da wäre es zumindest nicht die schlechteste Idee, in alte Muster zurückzufallen. Sich auf das zu beschränken, was die Mannschaft vor einem Jahr stark gemacht hat: den Raum zu verdichten, kollektiv zu verteidigen und nach Balleroberung schnell umzuschalten. Im Sturm kommt für diese Variante eher Salomon Kalou als Julian Schieber infrage. In Freiburg musste Schieber schon zur Pause vom Feld, weil er als typischer Strafraumstürmer weitgehend vom Spielbetrieb abgeschnitten war. Mit dem schnellen Kalou könnte Hertha verstärkt auf Konter spielen. „Wir haben im Training viel auf ihn zugeschnitten“, sagt Luhukay.

In der Abwehr wird Trainer Luhukay wieder auf Viererkette umstellen

Herthas Trainer wird in der Abwehr auf die Variante mit einer Dreierkette verzichten, stattdessen auf das „vertraute 4-3-3“ setzen. „Die Mannschaft braucht Sicherheit und Deutlichkeit“, sagt er. „Wenn es nicht läuft, gibt es ein System, auf das die Spieler zurückfallen können.“ Luhukay will seine Mannschaft derzeit nicht überfordern, „deshalb wird jeder auf seiner Position spielen“.

Für Peter Pekarik gilt das wahrscheinlich nicht. Der Slowake wird statt rechts in der Viererkette wohl links auflaufen. Nico Schulz ist nach seiner Roten Karte in Freiburg für zwei Spiele gesperrt worden. Die beiden gelernten Linksverteidiger Johannes van den Bergh und Marvin Plattenhardt stehen (wie Verteidiger John Brooks) nicht im Kader. Plattenhardt ist gerade erst ins Training zurückgekehrt, van den Bergh derzeit keine Verstärkung. „Johannes ist ein fantastischer Junge“, sagt Jos Luhukay. „Aber er ist seit längerem auf der Suche nach seiner Form. Er braucht noch Zeit.“

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