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Jens Hegeler soll bei Hertha alles können.

© dpa

Hertha BSC: Jens Hegeler: Einer für überall

Jens Hegeler zählt zu den wichtigsten Zugängen bei Hertha BSC – weil er fast überall spielen kann. Am Donnerstag folgt der nächste Test gegen den PSV Eindhoven.

Beim ersten offiziellen Termin seines neuen Arbeitgebers wirkte Jens Hegeler noch ein wenig fremd, zumindest unter modischen Aspekten. Ende Juni sahen 700 Menschen zum Trainingsauftakt von Hertha BSC eine zu Übungszwecken zusammengestellte Mannschaft in gelben Leibchen, ein Team ohne derartige Überzieher – und eben Hegeler. Der Neuzugang, für den Berlins Fußball-Bundesligist eine Million Euro an Bayer Leverkusen überwiesen hat, trug als einziger ein rotes Leibchen und war damit mannschaftsübergreifend für alle Truppenteile anspielbar. „Ja“, sagt Hegeler, „das haben Sie richtig beobachtet“, aber man dürfe trotzdem nicht zu viel hineindeuten in die Szene. „Der Trainer hat das, glaube ich, vor allem deshalb gemacht, weil ich gerade eine Verletzung auskuriert hatte und Zweikämpfe meiden sollte“, ergänzt der 26-Jährige. Das ist die eine, die persönliche Sicht der Dinge.

Die andere lautet: Hegelers universelle Funktion beim Trainingsauftakt lässt mit Blick auf die neue Saison durchaus Ableitungen zu. Unter den acht Verpflichtungen, die den Kader sowohl in der Breite als auch in der Spitze verbessern sollen, ist der gebürtige Kölner eine der wichtigsten Personalien, das hat Trainer Jos Luhukay gleich mal klargestellt nach den ersten Einheiten. „Wir brauchten einen adäquaten Ersatz für Per Skjelbred, den haben wir mit Jens Hegeler gefunden“, sagte Luhukay, „Jens kann auf fast allen Positionen im Mittelfeld spielen.“

Die Verbindung von Hegeler zu Luhukay ist nie so richtig abgerissen

Polyvalenz heißt das Zauberwort, darauf legt Luhukay ebenso großen Wert wie auf gewisse persönliche Vorkenntnisse. „Ich weiß, welche Qualitäten Jens mitbringt“, sagt der Niederländer. Mit dem FC Augsburg sind Luhukay und Hegeler vor drei Jahren knapp in den Relegationsspielen zur Bundesliga gescheitert, ehe die Augsburger ein Jahr später direkt in Deutschlands höchste Spielklasse aufstiegen. Da war Hegelers Leihvertrag zwar schon wieder ausgelaufen, die Verbindung zu Luhukay ist aber nie so richtig abgerissen. „Es gab viele Gründe für meinen Wechsel nach Berlin: Die Stadt ist spannend, unsere Mannschaft und der Verein haben Potenzial“, sagt Hegeler, „aber der Trainer war natürlich einer der wichtigsten Faktoren.“

Vom ersten Tag an, erzählt der 26-Jährige, habe ihm sein neuer Klub und Luhukay im Speziellen vermittelt, dass er eine tragende Rolle in den Planungen spiele. „Entscheidend ist für mich, dass der Trainer meine Stärken im zentralen Bereich sieht, das deckt sich mit meiner Einschätzung“, sagt der Mittelfeldspieler. Auch im Test am Donnerstag gegen den holländischen Erstligisten PSV Eindhoven (18 Uhr, Amateurstadion) wird Luhukay wieder Experimente unter Wettkampfbedingungen praktizieren lassen. „Eindhoven ist eine Hausnummer“, sagt Hegeler, „man merkt schon: Langsam werden die Gegner stärker.“

Am kommenden Mittwoch erreicht die Vorbereitungsphase schließlich ihren vorläufigen Höhepunkt. Bevor die Berliner ins zweite Trainingslager ins österreichische Schladming aufbrechen, bestreiten sie in Neuruppin ein Testspiel gegen den FC Sevilla. Der frisch gekürte Europa-League-Sieger absolviert sein Trainingslager im Brandenburgischen. Hegeler allerdings bremst die in Berlin traditionell großen Erwartungen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir acht, neun neue Spieler integrieren müssen. Die Feinabstimmung braucht einfach eine gewisse Zeit“, sagt er. Im Privaten macht Hegeler diesbezüglich Fortschritte. Gerade hat er seine neuen Wohnungsschlüssel bekommen, am Donnerstag sollen die Möbel geliefert werden.

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