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Sport: Hertha BSC: Samba-Sturm vom Zuckerhut

So sieht ein Millionär aus: lichte Stirn, leichtes Jackett, das Hemd ein wenig verschwitzt, unterm Arm ein Scheck über 2,5 Millionen Mark. Nun ja, der gehörte nicht ihm allein, aber Dieter Hoeneß war dennoch glücklich und zufrieden, nicht nur über die hohe Siegprämie, sondern über die Art und Weise, wie sie von Hertha BSC im Finale des Ligapokals erspielt worden war.

So sieht ein Millionär aus: lichte Stirn, leichtes Jackett, das Hemd ein wenig verschwitzt, unterm Arm ein Scheck über 2,5 Millionen Mark. Nun ja, der gehörte nicht ihm allein, aber Dieter Hoeneß war dennoch glücklich und zufrieden, nicht nur über die hohe Siegprämie, sondern über die Art und Weise, wie sie von Hertha BSC im Finale des Ligapokals erspielt worden war. 4:1 gegen Schalke 04 - da hatte der Manager des Berliner Fußball-Bundesligisten gern zugeschaut, und der Trainer erst recht. "So etwas tut gut", sagte Jürgen Röber in Mannheim nach den Toren von Alves, Marcelinho, Hartmann und Waldoch (Eigentor). "Man kann schon sagen, dass das die beste Hertha-Mannschaft ist, die wir je hatten".

Röber freute sich auf den Bundesligastart am kommenden Sonntag beim FC St. Pauli, Hoeneß sprach schon mal vorsichtig "von Platz drei, der unser Ziel ist". Die meisten in Berlin aber reden von der Meisterschaft. Die Zeitungen sind voll mit dicken Schlagzeilen, vor allem seit er hier ist: Marcelinho, der 14-Millionen-Mann mit den blondierten Haaren aus Porto Alegre. Jetzt wird vom Samba-Sturm vom Zuckerhut fabuliert und von einer Berliner Mannschaft, die zaubert. "Mit so einer Mannschaft hat man die Hoffnung, um den Titel zu spielen", ließ Marcelinho artig von seinem Dolmetscher übersetzen. "Es macht viel Spaß, so offensiv zu spielen. Die Integration fällt mir leicht, weil mir alle helfen." Dann zählte er sie alle auf. Seinen Landsmann Alex Alves, Stürmer Michael Preetz und die Mittelfeldstrategen Sebastian Deisler und Stefan Beinlich.

Jürgen Röber nickt zustimmend. "Vor allem Beinlich ist sehr weit. Er spielt gut den Part vor der Abwehr", sagte der Trainer. Kapitän Preetz drückte das neue Selbstvertrauen so aus: "Wir haben gegen Spitzenmannschaften gewonnen, gegen die wir letztes Jahr noch verloren haben. Wir haben jedesmal offensiv gespielt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir gegen schwächere Mannschaften anders spielen."

Es war in der Tat beeindruckend, was die Herthaner boten: pfeilschnelle Vorstöße, verwirrende Doppelpässe und die Vorlagen von Regisseur Deisler. "Man kann schon sagen, dass das unser neuer Stil ist", kommentierte Preetz. Was folgt, stellte sich Trainer Röber schon einmal vor: "Jetzt wollen wir in die Champions League." Und wie, weiß er auch schon: "Jetzt geht es darum, dass alle gesund bleiben. Vor allem Beinlich und Deisler. Alle müssen konzentriert sein, dann können wir etwas erreichen."

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