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Gute Entschuldigung. Weil Pekarik (l.) noch mit der Nationalelf unterwegs war, trainiert er erst seit Mittwoch bei Hertha.

© dpa

Herthas Kader komplett: Pekarik in Berlin angekommen

Mit dem slowakischen Nationalspieler Peter Pekarik hat am Mittwoch der letzte Neue seine Arbeit bei Hertha BSC aufgenommen. Eines hat der Rechtsverteidiger seinen neuen Mannschaftskollegen schon voraus.

Berlin - Seit gestern ist die Mannschaft von Hertha BSC nun auch ganz offiziell komplett. Peter Pekarik erreichte endlich das Trainingsgelände. Den 25 Jahre alten Rechtsverteidiger hatte sich Berlins Bundesliga-Absteiger am letzten Tag der sommerlichen Transferperiode geangelt, doch zunächst war Pekarik noch für sein Heimatland Slowakei in zwei WM-Qualifikationsspielen gegen Litauen und Liechtenstein im Einsatz. Am Nachmittag stellte er sich den neuen Kollegen vor, danach lief er eine knappe Dreiviertelstunde übers Gelände, um die Anstrengung von 90 Minuten Länderspiel vom Vortag aus den Beinen zu bekommen. „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein“, sagte Pekarik danach. „Alle waren sehr nett zu mir.“

Jos Luhukay spitzte gestern den Mund. „Das erweitert meine Möglichkeiten“, sagte Herthas holländischer Trainer. Er selbst hat zweimal mit dem neuen Mann telefoniert und sich nach dessen Befinden erkundigt. „Er hat jetzt zweimal durchgespielt, heute wird er nur auslaufen“, sagte Luhukay am Vormittag. In die Verpflichtung des Slowaken setzt nicht nur der Trainer große Hoffnungen. Hertha hat in den vier Zweitligaspielen sieben Gegentore kassiert, Luhukays Team ringt um Stabilität. Von großen Problemen in der Defensive will er aber nicht sprechen. Viele Gegentreffer führt Luhukay auf „individuelle Fehler gerade auf der Torhüterposition“ zurück. Und doch sah er sich gezwungen, auf der Position des rechten Außenverteidigers nachzubessern: „Wir hatten da Handlungsbedarf, da niemand weiß, wie lange Christoph Janker noch ausfällt.“

Janker hat sich in der Sommerpause an der Leiste operieren lassen, noch immer ist er nicht schmerzfrei und daher weit weg vom Mannschaftstraining. Die hauseigenen Alternativen, Alfredo Morales oder Marcel Ndjeng, konnten das Vakuum nicht zufriedenstellend ausfüllen. Ndjeng sieht Luhukay allerdings im offensiven rechten Mittelfeld, wohin er nun auch zurückkehren wird. Zuletzt spielte Fabian Lustenberger auf der rechten Abwehrseite. Da der vielseitige Mittelfeldspieler aber seine Sache gegen Union gut gemacht habe, wie Luhukay sagte, könnte er auch Sonntag im Heimspiel gegen den VfR Aalen wieder auf der ungewohnten Position in der Viererkette spielen. Denn vielleicht kommt dieses Spiel für Pekarik noch zu früh. Da die Mannschaft heute nur individuell trainiert, bleiben dem Slowaken nur zwei Einheiten, um sich in der neuen Mannschaft einzufinden. Wenig Zeit also, um sich einzuspielen. Dennoch ist Luhukay grundsätzlich optimistisch. „Er hat ein gutes Alter, ist dafür sehr erfahren“, sagte er über den Neuzugang. „In der Defensive ist er konsequent, besitzt aber auch gutes fußballerisches Vermögen.“

Vor allem hat er seinen neuen Mitspielern etwas scheinbar Uneinholbares voraus. 2009 gewann Pekarik mit dem VfL Wolfsburg die deutsche Meisterschaft. Es war seine beste Bundesligasaison. Doch nach dem Weggang von Trainer Felix Magath sank Pekariks Stern. Auch dessen Rückkehr nach Wolfsburg hat daran nichts Grundsätzliches mehr geändert. Was Hertha jetzt die Verpflichtung des 42-maligen slowakischen Nationalspielers ermöglichte. „Ich will noch einmal in die Bundesliga“, sagte Pekarik. „Das ist total motivierend, das zu schaffen.“

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