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Redebedarf. Trainer Sandro Schwarz (links) versucht nach mit Schiedsrichter Deniz Aytekin ins Gespräch zu kommen.

© IMAGO/Contrast

Hertha und der Abstiegskampf: Guter Auftritt, schlechtes Ergebnis

Nach der unglücklichen Niederlage gegen Leipzig glauben sie beim Berliner Bundesligisten an die eigene Stärke. Hertha wird das Selbstbewusstsein im Abstiegskampf brauchen.

Deniz Aytekin ging ungefragt in die Offensive. Der Schiedsrichter hielt es offensichtlich für einen geschickten Spielzug, nach dem Spiel zwischen Hertha BSC und RB Leipzig flugs zu erklären, warum der einzige Treffer der Partie am Sonnabend anerkannt wurde.

Das mit dem Videobeweis habe so viel Zeit in Anspruch genommen, weil gleich drei Dinge hätten überprüft werden müssen, sagte Aytekin „Der Video-Assistent musste drei Sachen checken:  Foulspiel ja nein, Abseits ja nein, Handspiel ja nein. Deshalb hat das ewig gedauert.“ Am Ende gab es dann drei Mal eins nein, das Tor von Leipzigs Amoudo Haidara zählte und da Hertha BSC auch in der Zeiten Halbzeit ganz weit von einem Torerfolg entfernt war, war die Niederlage der Berliner damit schon besiegelt.

Das war ein dickes Brett für Hertha, zumal die Situation beim Tabellensechzehnten immer prekärer wird. Sandro Schwarz konnte der offensiven Taktik von Aytekin dann im Frust, wenig überraschend, auch wenig abgewinnen. Der Berliner Trainer regte sich in Dauerschleife über die Situation aus der 39. Spielminute auf. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir auf diese Art und eise verloren haben“, sagte Schwarz, der nach dem Spiel lange mit dem Schiedsrichter diskutiert hatte.

Schwarz fand nicht, dass der Schiedsrichter „überzeugend gehandelt hat“

Das Tor könne man geben, sagte der Berliner Trainer sogar. Aber, aber, aber, der Aytekin: „Ich finde, er hat die Spielsituation nicht gesehen, da kann mir einer erzählen, was er will. Der Ball liegt im Netz, er zeigt noch nicht mal auf den Punkt.“ Keiner habe für „gefühlt 15 Sekunden“ gewusst, was Sache gewesen sei. „Deshalb finde ich, dass er dort nicht überzeugend gehandelt hat.“

Der Frust musste halt raus, denn die Situation ist für Hertha eben nur schwer zu ertragen. Am Sonntag müssen die Berliner bis in den Abend nun zuschauen, was die vier in der Tabelle um sie herum rangierende Konkurrenten veranstalten, nur noch sieben Spiele bleiben den Berlinern in dieser Saison der Fußball-Bundesliga. Seit Sonnabend ist mindestens sicher, dass ihr Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag dauern wird. Das Spiel am Freitag beim Konkurrenten um den Klassenerhalt, dem FC Schalke 04, sollten sie gewinnen, damit sie nicht abgehängt werden.

Dass die Vorstellung gegen die keinesfalls überzeugenden Leipziger durchaus eine solide von Hertha war, mag stimmen. Kapitän Marvin Plattenhardt sagte sogar: „Wir wollten unbedingt gewinnen, und das hat man gespürt.“ Nicht so ganz, denn für einen Sieg veranstalteten die Berliner eben offensiv zu wenig. Hätten sie ein 0:0 verteidigt bekommen, dann wäre das schon in Ordnung gewesen. Und es ist eben so, dass sich die solide Leistung vom Sonnabend nicht auf ein kommendes Spiel gegen einen schwächere Gegner als Leipzig anrechnen lässt.

Leipzigs Trainer Marco Rose sagte immerhin, dass er sicher sei, dass die Hertha das schaffen werde mit dem Klassenerhalt. „Wenn man sieht, wie die Mannschaft auftritt“, sagte er in Richtung Schwarz. „Dann bin ich da sehr optimistisch für euch.“  

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