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Nürnberg - Hertha 2:0: Hertha unterliegt in Nürnberg

Hertha BSC unterliegt im ersten Bundesligaspiel mit Michael Skibbe auf der Bank in Nürnberg mit 0:2. Dabei hatten die Berliner bis zum ersten Gegentor in der 43. Minute gut mitgespielt.

Irgendwie hatte sich Michael Skibbe seinen Einstand als Trainer von Hertha BSC anders vorgestellt. Ein ganzes Fußballspiel lang blieb der 46-Jährige an der Seitenlinie im Nürnberger Nieselregen stehen und musste mit ansehen, wie der Rückrundenstart für seine Mannschaft völlig misslang. Der Berliner Fußball-Bundesligist unterlag dem 1. FC Nürnberg 0:2 (0:1). Die 39.117 Zuschauer feierten den Sieg für den abstiegsbedrohten Club in dessen 1000. Bundesligaspiel frenetisch. Während Nürnberg in der Tabelle an Hertha vorbeizog, sind die Berliner im Abstiegskampf angekommen. Genau das wollte Skibbe eigentlich verhindern.

Personell hatte sich auf Seiten der Berliner das bewahrheitet, was allgemein angenommen worden war. Christoph Janker ersetzte in der Innenverteidigung Kapitän Andre Mijatovic und Ronny seinen gesperrten Bruder Raffael. Der Brasilianer sollte die Rolle hinter der Sturmspitze Pierre-Michel Lasogga übernehmen, was ihm allerdings nur leidlich gelang. Sonst blieb Trainer Skibbe bei der personellen Ausrichtung seines Vorgängers Markus Babbel. Das defensive, zentrale Paar bildeten Andreas Ottl und Peter Niemeyer, die vor allem in der ersten halben Stunde gut beschäftigt waren. In dieser Phase waren die Nürnberger engagierter.

Gleich zu Beginn des Spiels hätten die Gastgeber in Führung gehen können, doch ein Schuss von Wollscheid flog von einem Innenpfosten des Berliner Tores zum anderen und von da in die Arme von Thomas Kraft. Herthas Torwart war es auch, der kurz darauf einen Schuss von Didavi zur Ecke lenkte. Die Chance war durch einen Fehler von Christian Lell überhaupt erst entstanden. Die Berliner brauchten einige Zeit, um auf den bescheidenen Platzverhältnissen halbwegs ins Spiel zu kommen. Nach gut 20 Minuten schoss Niemeyer aufs Nürnberger Tor, den Ball konnte Torwart Schäfer zur Ecke lenken. Etwas später flog ein Schuss von Lasogga knapp übers Tor der Gastgeber.

Die vielleicht größte Chance in der ersten Halbzeit vergaben dann die Nürnberger. Eigler kam eigentlich ungehindert zum Kopfball, doch dieser verzog kläglich. Hier hatten die Berliner noch Glück. Kurz vor dem Halbzeitpfiff nicht mehr. Nachdem eine Freistoßsituation gegen sie eigentlich geklärt war, fasste sich der Nürnberger Esswein ein Herz. Patrick Ebert ließ diesen ziehen und Adrian Ramos griff nicht energisch ein, schließlich zog Esswein aus rund 25 Metern ab und traf zur Führung. Roman Hubnik hatte den Schuss noch leicht abgefälscht.

Die Führung war nicht mal unverdient, weil die Berliner zu viel von dem vermissen ließen, was sie sich gegen den Tabellenfünfzehnten vorgenommen hatten. Von einem mutigen Kombinationsspiel war ebenso wenig zu sehen, wie von energischer Balleroberung. Vor allem aber war Ronny kein adäquater Ersatz für Raffel. Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Änis Ben-Hatira für ihn, aber auch der sollte es nicht viel besser machen.

Denn auch nach der Pause erwischten die Nürnberger den besseren Start. Nach knapp einer Stunde vergab Pekhart aus Nahdistanz völlig freistehend die Großchance zum 2:0. Torwart Kraft blieb lange stehen und parierte den Schuss mit dem Fuß. Auf der Gegenseite hatte kurz darauf Roman Hubnik den Ausgleich auf dem Kopf. Nach einer Ecke kam der Tscheche ungehindert zum Kopfball hoch, doch auf der Torlinie verhinderte der Nürnberger Cohen das mögliche 1:1. „Wir haben leider vergessen, ein Tor zu schießen“, klagte Patrick Ebert.

Doch dann fielen die Berliner wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Ihre Bemühungen wirkten wahlweise mutlos und ideenlos. Die stark ersatzgeschwächten Nürnberger blieben in einem schwachen Bundesligaspiel die etwas gefälligere Mannschaft. Dem Spiel der Berliner aber fehlte es an Zielstrebigkeit und Genauigkeit, kurz an zupackenden Momenten.

Nach 75 Minuten bewies zumindest Skibbe Mut, als er in Marco Djuricin einen weiteren Stürmer für Niemeyer ins Spiel brachte. Doch viel zu selten brachten die Berliner den Ball in jenen Mannschaftsteil, der am dichtesten am gegnerischen Tor steht. Kurz vor dem Schluss fiel dann die Entscheidung. Nach einem Freistoß, der ungehindert durch den Berliner Strafraum segeln konnte, drückte der am langen Pfosten stehende Nürnberger Maroh den Ball zum 2:0 ein. Skibbe sah es mit an und wendete sich schließlich ab. Sein Blick ging dabei nach unten.

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