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Pal Dardai ist zuversichtlich für das Spiel gegen Dortmund.

© AFP

Herthas Trainer bastelt an einer kleinen Sensation: Pal Dardai lässt Borussia Dortmund ins Leere laufen

Herthas Trainer Pal Dardai war beeindruckt von Dortmunds Auftritt in der Champions League. Dennoch glaubt er, dass sein Team eine Chance hat.

Am Donnerstag machte Pal Dardai sein Wohnzimmer auf. Die Familie des Hertha-Trainers hatte sich zur Abendzeit vor dem Fernseher versammelt, Dardais Frau und seine drei Söhne, selbst der jüngste, Bence, zwölf Jahre alt, durfte aufbleiben. Als die Spiele der Champions League angepfiffen wurden und Dardai Senior sich für das Spiel Dortmund gegen Lissabon entschieden hatte, herrschte Trauer. „Papa, wieso?“, hätten ihn seine Söhne gefragt. „Ist für Papa wichtig“, antwortete dieser. Pal Dardai erzählt diese kleine Begebenheit mit einem Lächeln. Schließlich kommt Dortmund am Samstag als Gegner ins Olympiastadion und da könne es nicht verkehrt sein, noch einmal draufzuschauen, was die Borussen so unter der Woche anstellen.

Doch Dardais Söhne reagierten zügig und entschlossen. Sie schalteten das iPad an und verfolgten das Spiel ihrer Sehnsüchte, das Match zwischen dem großen FC Barcelona und Paris St. Germain. Entgegen seiner Gewohnheit ließ Pal Dardai ab von seinem Vorhaben und sich von der sich anbahnenden Sensation im Camp Nou überzeugen. „Ehrlich, wir haben ganz schnell umgeschaltet, sorry“, erzählt der 40-Jährige anderntags. Und anders als sonst sah er auch noch die zweite Halbzeit. „Was für ein Fußballabend.“ Den fehlenden Schlaf werde er ebenso nachholen wie die wesentlichen Sequenzen aus dem Spiel der Dortmunder.

„Wir müssen mutig spielen und an unsere Stärke glauben“

„Wenn Dortmund einen Toptag erwischt, wird es für uns ganz schwer“, sagt Dardai. Für diese Feststellung musste er nicht erst das 4:0 des BVB am Mitwochabend über Benfica Lissabon studiert haben. „Unsere einzige Chance ist,dass wir eine gute Tagesform haben, dann sind wir am Ende vielleicht stolz und gehen mit einem Punkt nach Hause“, für mehr, also einen Sieg, brauche sein Team auch etwas Glück. Derweil lautet Dardais Motto: „Wir müssen mutig spielen und an unsere Stärke glauben.“

Am Samstag kommt es im sehr wahrscheinlich ausverkauftem Olympiastadion zum dritten Duell mit den Dortmundern in dieser Spielzeit. Das Hinspiel in der Meisterschaft in Dortmund endete 1:1, im Pokal an selber Stelle hieß es nach 120 Minuten 1:1, ehe den Herthanern im Elfmeterschießen die Nerven versagten. Beide Male waren die Berliner in Führung gegangen, beide Male brachten sie die Führung nicht durch. Aber jetzt können die Berliner ihre Heimstärke mit einbringen. Selbst der FC Bayern benötigte vor knapp drei Wochen eine Nachspielzeit der Nachspielzeit, um in Berlin einen Punkt zu ergattern. „Gegen gute Mannschaften haben wir einen stabilen Eindruck gemacht“, sagt Dardai. Seine Mannschaft sei nicht der Favorit, ein Umstand, der ihr mental immer noch entgegen komme. „Aber wir müssen ans oberste Limit kommen, und ja, es wäre schön, wenn mal ein Tag kommt, an dem wir so ein Spiel gewinnen.“

Für das Spiel ist Torjäger Vedad Ibisevic einsatzbereit. Der Bosnier hat eine Muskelverhärtung überstanden. Auch Mitchell Weiser steht nach dreimonatiger Verletzungspause für einen Einsatz bereit. Gleiches gilt auch für Ondrej Duda. Auf beide Spieler möchte Dardai aber keinen Druck ausüben. Eher schon auf Stammverteidiger John Anthony Brooks. „Ich möchte ein Siegtor von ihm sehen, mit dem Kopf. Dann ist er mein Freund.“

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