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Sport: „Hier geht es ehrlicher zu“

Herthas früherer Profi Samba über Blackburns Stärke

Herr Samba, am heutigen Mittwoch (18.15 Uhr/live im ZDF) spielt Ihre neue Mannschaft Blackburn Rovers in Leverkusen. Sie sind gesperrt, weil Sie für Hertha in dieser Saison bereits im Uefa-Cup gespielt haben. Begleiten Sie Ihr Team trotzdem?

Nein, leider nicht. Ich muss hier noch einige Dinge regeln. Zum Beispiel will ich mir eine Wohnung in Manchester suchen.

Warum wollen Sie denn nicht in Blackburn wohnen?

Naja, Blackburn ist schon klein, auch wenn es über 100 000 Einwohner hat. Deshalb wohnen die meisten Spieler in Manchester. Die Anfahrt ist kurz. Und wenn wir am Abend mal ausgehen wollen, dann tun wir das ohnehin in Manchester und nicht in Blackburn.

Ist der Fußball-Klub Blackburn Rovers denn auch klein?

Nein, überhaupt nicht. Der ist mindestens genauso groß wie Hertha BSC. Das Vereinsgelände ist riesig, die Bedingungen sind hervorragend. Es steckt viel Geld in der Sache. Fußball ist in England einfach alles für die Leute. Für manche ist es wichtiger als die eigene Familie, das ist völlig verrückt. Unser Stadion ist mit mehr als 30 000 Zuschauern immer voll.

Ihre Mannschaft hat am vergangenen Samstag 0:1 in Everton verloren. Sie steht auf dem zehnten Tabellenplatz in der Premier League. Kann Blackburn in Leverkusen gewinnen?

Auf jeden Fall. Eigentlich haben wir im Moment einen richtig guten Lauf, wir haben zuletzt häufig gewonnen. Außerdem ist das Niveau der gesamten Liga in England höher als das der Bundesliga. Es wird schneller und härter gespielt. In Deutschland gibt es vielleicht fünf bis sieben Mannschaften, die stark sind. In England dagegen kann jeder jeden schlagen. Deshalb kommen auch so viele Zuschauer in die Stadien.

Sie sind erst Ende Januar nach Blackburn gekommen, davor waren Sie Reservespieler von Hertha BSC. In Blackburn haben Sie zuletzt zweimal hintereinander durchgespielt. Wie haben Sie das geschafft?

Als ich angekommen bin, hat mir der Trainer gesagt, dass ich erst einmal auf der Bank sitze. Eine Woche später war ich bereits Stammspieler. Hier geht es eben ehrlicher zu. Wer der Bessere im Training ist, der spielt auch. Ob der Profi einen großen Namen hat oder nicht, ist egal. In Berlin war das leider anders. Es wurde viel mit dir geredet. Doch am Ende ist doch nichts dabei herausgekommen und es durften wieder dieselben Leute spielen.

Ist Ihr Stammplatz bei den Rovers denn sicher?

Es geht sehr schnell hier. Wenn man keine Leistung bringt, findet man sich gleich auf der Bank wieder. Aber keine Sorge: Ich fühle mich gut.

Das Gespräch führte Ingo Schmidt- Tychsen.

Christopher Samba, 22, wechselte Ende Januar von Hertha zu den Blackburn Rovers. Dort erhielt der Innenverteidiger aus dem Kongo einen Vertrag bis 2010 und eroberte einen Stammplatz.

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