zum Hauptinhalt

Sport: Hoffen auf ein grünes Wunder

Außenseiter Irland muss nach dem 1:3 gegen Kroatien bereits das EM-Aus fürchten.

Meistens hat es Giovanni Trapattoni mit Slaven Bilic nicht leicht gehabt. Als der Verteidiger Bilic noch Spieler des Karlsruher SC war, musste der heute 73 Jahre alte Italiener als Trainer von Bayern München gegen den KSC zuerst in letzter Minute ein 2:2 verdauen und im Mai 1995 sogar eine 0:1-Heimniederlage. Als sich die beiden 17 Jahre später wieder trafen zum Spiel der Gruppe C in Posen bei der EM 2012, der 43-Jährige Bilic als Trainer der Kroaten und Trapattoni als Coach der Iren, kam es noch etwas schlimmer – Trapattoni verlor mit Irland diesmal mit 1:3 (1:2). Wolfsburgs Stürmer Mario Mandzukic traf doppelt und Nikica Jelavic einfach für die Kroaten, Sean St Ledger für Irland erzielte zwischendurch den Ausgleich.

Der Verlierer des Spiels, das war zuvor klar, würde es schwer haben, in der Gruppe mit den Titel-Mitfavoriten Italien und Spanien auf ein Weiterkommen ins Viertelfinale hoffen zu dürfen. Nach der Auftaktniederlage müsste schon fast ein großes Wunder geschehen, damit Irland noch einmal eine Chance hat, eine Runde weiter zu kommen.

In der dritten Minute fing es für Trapattoni und den Außenseiter Irland ähnlich schlecht an wie damals in der Bundesliga. Bundesliga-Profi Mandzukic köpfte den Ball ins Tor, der für Shay Given nicht unhaltbar schien. Die Stärke der Kroaten, ihre Offensivkraft, warf Irland früh zurück. Die Abwehr der Kroaten ist nicht annähernd so gut wie der Angriff und die starke Physis hat Irland trotz Trapattonis Vorliebe für eine defensive Spielweise bis zum EM-Turnier getragen.

Die Iren konterten und brachten die Kroaten mit energischen Angriffen aus dem Konzept, was sich bei den Männern vom Balkan in schlechter Defensivarbeit auswirkte. In der 19. Minute fühlten sich Irlands Fans im siebten Himmel als Sean St. Ledger von Leicester City den Ausgleich per Kopfball erzielte. Vedran Corluka, Verteidiger bei Bayer Leverkusen, sah dabei nicht besonders gut aus.

Erst ein missglückter Pass von Luka Modric, der vom Iren Stephen Ward abgelenkt wurde und bei Nikica Jelavic landete, brachte die erneute Führung. Der Stürmer spitzelte den Ball an Given vorbei. Zum zweiten Mal hatten sich die Iren ein überflüssiges Tor eingefangen. In der 49. passierte das ein drittes und wohl vorentscheidendes Mal. Mandzukic köpfte, der Ball sprang an den Pfosten und von Givens Kopf ins Tor. Kroatien kontrollierte jetzt das Spiel weitgehend, ohne zu überzeugen, allerdings auch, ohne besonders gefordert zu werden. Die Mannschaft von Bilic muss sich aber gegen Italien und Spanien selbst enorm steigern. Irland kämpft am Donnerstag gegen Spanien fast schon um die letzte Chance.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false