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Von hinten um die Brust zum Ball. Fürths Kleine (h.) im Duell mit dem zweifachen Torschützen Joselu.

© dapd

Hoffenheim - Fürth 3:3: Verrückte Endphase in Hoffenheim

Hoffenheim kommt trotz dreimaliger Führung nicht über ein 3:3 (1:1) gegen Aufsteiger Fürth hinaus und bleibt mit acht Punkten in der unteren Tabellenhälfte. Fürth schafft durch das Remis in der Nachspielzeit zumindest für einen Tag den Sprung vom letzten Platz.

Michael Büskens schaute kurz, dann schrie der Trainer und rannte los, auf das Feld, um mit seinen Spielern zu feiern. Mit dem Schlusspfiff hatte die SpVgg Greuther Fürth tatsächlich noch zum 3:3 (1:1) bei der TSG Hoffenheim ausgeglichen. Nach dem Spiel konnte Büskens nur noch heiser flüstern, dass „wir wussten, dass wir den Willen haben, sie zu brechen“. Aber dass seine Mannschaft nach dreimaligem Rückstand jedes Mal wieder zurückkommen würde, das konnte er wohl selbst kaum glauben. TSG-Trainer Markus Babbel nannte es dagegen eine „gefühlte Niederlage“. Vor dem Spiel stand noch ein anderer Akteur im Mittelpunkt. Seit dem 16. September hatte Tim Wiese wegen einer Adduktorenverletzung nicht mehr gespielt, in den vier Spielen davor hatte er 15 Gegentreffer kassiert und war verspottet worden. Es war deshalb eine spannende Frage, wie sich der ehemalige Nationaltorwart diesmal schlagen würde. Die Antwort: Nicht ganz so schwach, souverän allerdings wirkte Wiese auch nicht. Beim 1:1-Ausgleich lenkte er einen Ball vor die Füße von Torschütze Zoltan Stieber, allerdings war der Schuss zuvor aus kurzer Distanz und sehr hart. Wieses Comeback fiel also eher wacklig aus. Seine Mannschaft schien sich im Duell gegen den Aufsteiger aus Fürth dem durchschnittlichen Niveau anzupassen und schaffte es nicht, die 3:2-Führung aus der 89. Minute in einen Sieg umzuwandeln. Lasse Sobiech gelang in der Nachspielzeit einer in der Schlussphase kuriosen Partie noch der späte, aber nicht unverdiente Ausgleich. Nach Roberto Firminos Führung glich Zoltan Stieber aus, bevor Joselu das 2:1 gelang und Edgar Prib das 2:2 erzielte. Joselu erhöhte kurz vor Schluss auf 3:2, bevor Sobiech per Kopf nach einer Ecke in der Nachspielzeit der erneute Ausgleich gelang.

Fürth zeigte eine Menge Leidenschaft und Einsatzwillen, aber auch viele technische Mängel und Stellungsfehler und holte dennoch seinen fünften Auswärtspunkt. Hoffenheim kann in der Form kaum Ansprüche anmelden, es demnächst in einen europäischen Wettbewerb zu schaffen. Der 1:1-Pausenstand war verdient. Hoffenheim schaffte es mit einer neu formierten Mannschaft nicht, die Führung zu verteidigen oder auszubauen. Während der gesperrte Sejad Salihovic und der suspendierte Tobias Weis fehlten, saßen Eren Derdyok und Chris nur auf der Bank, Trainer Markus Babbel bot statt dessen den U-23 Nachwuchsmann Denis Streker und die bisher wohl jüngste Hoffenheimer Mannschaft auf.

Bevor Firmino das 1:0 gelang, hatte Fürth durch Edu zwei große Chancen, die der allerdings überhastet vergab. Nach dem 1:0 gelang es Hoffenheim nicht, den Aufsteiger zu kontrollieren, dem bisher in sieben Spielen nur zwei Treffer geglückt waren. Fürth eroberte sich nach 20 Minuten mehr Spielanteile.

In einer zunächst schwachen Partie kam Hoffenheim nach der Pause besser zurecht, Fürth konnte kaum mehr das Tempo der ersten Hälfte aufnehmen. Joselu traf zuerst nur die Latte, bevor der in Stuttgart geborene Spanier kurz vor Schluss für das vermeintliche Siegtor sorgte. Dann schlug Fürth zurück und Büskens brüllte.

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