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Sport: Hohes Tempo beim Halbmarathon

Der Kenianer Makau peilt den Weltrekord an

Von Katrin Schulze

Berlin - Mark Milde denkt einen Augenblick nach, als er seine persönlichen Favoriten für den 27. Berliner Halbmarathon benennen soll. „Bei den Frauen wird es auf das Duell zwischen Benita Johnson und Edith Masai hinauslaufen“, sagt der Renndirektor. Wenn er sich festlegen müsste, würde er auf die Australierin Johnson tippen, weil er von ihrem Trainer wüsste, wie gut sie in Form ist. Bei den Männern ist der Kenianer Patrick Makau heute sein Favorit.

Der Ausgang des Rennens könnte aber auch ein anderer sein, denn der Lauf über die exakt 21,0975 Kilometer ist mit etwa 21 500 Teilnehmern nicht nur der größte seiner Art in Deutschland, er ist auch erstklassig besetzt. Neben den internationalen Topathleten gehen auch die Deutschen mit dem besten Team seit Jahren an den Start. Bei den Frauen haben gleich fünf Läuferinnen die Chance, sich im Vorderfeld zu platzieren: Luminita Zaituc, Susanne Hahn, Claudia Dreher, Carmen Siewert und die frühere Bahnspezialistin Irina Mikitenko, die heute ihr Debüt im Marathonbereich gibt. „Für einen Marathon muss man reif sein. Nach der Geburt meiner Tochter fühle ich mich dazu bereit“, sagt die 34-Jährige. Wie Mikitenko nutzen fast alle Spitzenathleten den klassischen Start in die Laufsaison am 1. April als Vorbereitung auf den Marathon später in der Saison. Irina Mikitenko weiß noch nicht genau, bei welchem der Läufe über 42,195 Kilometer sie dabei sein wird. „Ich schaue mir die Strecke am Sonntag mal an und entscheide dann, wo ich an den Start gehe“, sagte sie im Hinblick auf den im Herbst stattfindenden Berlin-Marathon. Dass das Rennen aber kein Vorbereitungswettkampf, sondern ein hart umkämpfter Lauf wird, beweisen die Ziele der Favoritinnen. „Ich will um die 67 Minuten rennen, etwa so wie im Vorjahr“, sagt die Kenianerin Masai. Ihre schärfste Konkurrentin Johnson möchte in erster Linie den australischen Rekord brechen. Über alle Strecken von zwei Kilometer bis Marathon hat sie den bereits inne, nur auf der Halbmarathondistanz fehlt er ihr.

Ein enges Rennen deutet sich auch bei den Männern an, auch wenn die Nationalität des Siegers schon festzustehen scheint. Es stellt sich nur die Frage, welcher der vielen Topläufer aus Kenia das Band im Ziel am Schlossplatz als Erster durchtrennt. Aus deutscher Sicht kann wohl nur Carsten Eich vom Team Rhein-Marathon Düsseldorf mit den Läufern von der afrikanischen Ostküste mithalten. Die profitieren im Rennen vor allem von ihrem Zusammenhalt, wie es der Vorjahreszweite Evans Cheruiyot beschreibt: „Bis kurz vor Ende des Laufes sind wir alle Kameraden.“ Sein Landsmann Patrick Makau kommt mit der schnellsten Zeit aller Teilnehmer nach Berlin. Neben der Gruppenstrategie sollen auch Tempomacher dafür sorgen, dass Makau seine angestrebte Zeit um die 58 Minuten erreichen kann. Ob er auch den Weltrekord (58:35) knacken kann? „Vielleicht“, antwortet der zurückhaltende Kenianer leise.

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