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HSV: Schlecht gelaunter Torschütze

Der Mann des Abends war schlecht gelaunt. Zwei Tore steuerte Ivica Olic zum 3:1-Sieg des Hamburger SV im letzten Uefa-Cup-Spiel der Gruppe F gegen Aston Villa bei, doch sagen mochte er anschließend nichts.

Von Karsten Doneck, dpa

Hamburg - Wortlos rannte er an Gratulanten und Fragestellern vorbei. An seiner Auswechslung in der 67. Minute wird es kaum gelegen haben, sondern eher daran, dass er genervt ist von den vielen Fragen über seine Zukunft. Bleibt er oder geht er? Bei seiner Auswechslung erhob sich das Publikum beifallspendend. Aus der Fankurve dröhnten „Ivica, Ivica“-Rufe. Aber ob derlei herzliche Gefühlsanwandlungen des Publikums Olics Wechsel zum FC Bayern noch verhindern können?

„Ivica ist ein kluger Bursche. Er muss wissen, ob er für ein paar Euro mehr anderswo auf der Bank sitzen will“, sagte Vereinschef Bernd Hoffmann und erklärte im Vertragspoker den Verhandlungsspielraum für ausgereizt. „Ich glaube, Olic wird Verständnis haben, dass wir weder unser Gehaltsgefüge sprengen, noch die Bank von England ausrauben.“ Nach Weihnachten will Olic seine Entscheidung verkünden.

Hinter den Kulissen wird bereits der Stürmer-Markt sondiert. Mit einem Ergänzungsspieler wird sich Trainer Martin Jol jedoch nicht zufriedengeben. Der britischen Tageszeitung „The Guardian“ erzählte er, dass er Großes mit dem HSV vorhabe, um dann mit den Worten zitiert zu werden: „Ein oder zwei gute Spieler würden das Team richtig verstärken, und dann bleibe ich gerne länger. Wenn diese nicht kommen, würde ich aber über einen Wechsel nachdenken.“

Dabei machte ihm sein Team am Mittwochabend viel Freude. Der HSV zog als Gruppenerster in die K.-o.-Runde ein, die heute in Nyon ausgelost wird. Aston Villa verzichtete freilich auf viele Leistungsträger, weil der Klub wie der HSV schon vor dem Spiel das Weiterkommen sicher hatte. Nach einer halben Stunde führte Hamburg durch Mladen Pantic und Olic schon 2:0, nach der Pause folgte ein weiterer Olic-Treffer. Der Gast verkürzte noch auf 1:3 durch Delfouneso, war aber endgültig bezwungen, als nur 60 Sekunden später Sidwell Gelb-Rot sah. Der HSV hätte sogar noch höher gewinnen können, wenn Marcell Jansen nicht zweimal nur die Latte getroffen hätte. Aber auch ein deutlicherer Sieg hätte die Laune von Ivica Olic wohl nicht verbessert. (mit dpa)

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