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Sport: Huntelaars helfende Hand

Schalke kommt durch ein umstrittenes Tor des Niederländers in Wolfsburg nach 0:2-Rückstand zu einem 2:2

Von Christian Otto

Das Warten auf den üblichen Abwehrfehler dauerte bis zur 75. Minute. Wann immer der VfL Wolfsburg in dieser Saison in seinen Heimspielen eine scheinbar beruhigende Führung herausgeschossen hatte, schlichen sich Fehler in das Spiel der Niedersachsen ein. So auch gestern: In der Partie gegen den FC Schalke 04 hatte die Elf von Cheftrainer Steve McClaren Wolfsburger schon mit 2:0 geführt, musste sich aber mit einem für sie enttäuschenden 2:2 (2:1) begnügen. Eine Viertelstunde vor Spielende sorgte ein umstrittenes Tor von Klaas-Jan Huntelaar, als der Schalker Stürmer sich den Ball ungesehen von Schiedsrichter Wolfgang Stark mit der Hand vorgelegt hatte, für eine Punkteteilung, der beiden Klubs.

Lange Zeit sah es so aus, als würde Grafite als Held des Tages durchgehen. Während sich die Schalker überwiegend lethargisch durch ihren Fußball-Nachmittag bewegt hatten und erst spät aufgewacht waren, zeigte der Wolfsburger Stürmer an der Spitze seiner Kollegen einen erstaunlichen Elan. Grafite und sein Sturmpartner Edin Dzeko schossen den VfL in der 11. und 33. Spielminute in Führung. Beide Treffer hatte der überragende Außenverteidiger Marcel Schäfer mit gekonnten Hereingaben vorbereitet.

Dass es trotzdem nicht zu einem Sieg reichte, war einem kurzen Schalker Aufbegehren in den Schlussphasen der jeweiligen Halbzeiten und Wolfsburger Nachlässigkeiten zuzuschreiben. Eine davon führte zu einem Platzverweis für Ashkan Dejagah, der für ein Foul an Jefferson Farfan die Rote Karte sah.

Die Wolfsburger Profis hatten ihrem früheren Trainer Felix Magath, der mit ihnen erfolgreich, aber auch recht unbarmherzig gearbeitet hatte, einen besonderen Empfang bereitet. Vom Anpfiff an grätschten und kämpften sie und ließen die Schalker nicht ins Spiel kommen. Während sich die Wolfsburger eine Torchance nach der anderen erarbeiteten, zeigte Schalke in der Abwehr und im Spielaufbau erschreckende Schwächen. Sinnbildlich für die Passivität war die Szene, die zum Wolfsburger Führungstreffer geführte. Weder der unsichere Torhüter Manuel Neuer noch die Innenverteidiger Christoph Metzelder und Benedikt Höwedes versuchten, Grafite bei seinem Kopfballtor zu hindern.

Die Mehrheit der rund 2500 mitgereisten Gelsenkirchener Anhänger hatte Mitte der zweiten Halbzeit die Lust an der Partie in der mit 30 000 Zuschauern ausverkauften Wolfsburger Arena verloren. „Wir ham die Schnauze voll“ und „Magath raus“ lauteten die Sprechchöre aus dem Fanblock. Dank eines Geistesblitzes von Raul und einer schönen Hereingabe von Farfan hatte Edu in der 39. Minute aber das 1:2 erzielt, dem Huntelaar später auch noch den Ausgleich folgen ließ. Das genügte, um Schalkes Fans doch noch ein wenig zu versöhnen.

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