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Sport: „Ich bin ein Teamplayer“

Füchse-Star Iker Romero über seine Rolle in Berlin, Deutschunterricht und Wurftaubenschießen

Herr Romero, wie geht es Ihrer rechten Hand?

Danke, gut. Aber mit ihr hatte ich auch keine Probleme.

Es hätte doch sein können, dass sie vom vielen Autogrammschreiben derzeit etwas überlastet ist.

Ja, das stimmt. In Spanien hatte ich in dieser Frage keine großen Probleme.

Wie fühlen Sie sich in der Rolle des Stars bei den Füchsen?

Ich bin ein ganz normaler Teamplayer. Stars gibt es vielleicht nur irgendwo als Sterne im Himmel.

Dem sind Sie ja in Ihrer Wohnung im achten Stock am Tauentzien etwas näher. Woran denken Sie, wenn Sie abends aus dem Fenster schauen?

Vor allem an meine Familie und die Freunde in Spanien, die ich allesamt doch vermisse.

Aber zumindest symbolisch ist Ihre Familie in Ihrer Nähe . . .

Ja, ich habe mir vor Olympia in Peking das Wort Familie in chinesischen Schriftzeichen als Tattoo stechen lassen, auf den rechten Wurfarm, auf dem ich auch ein Jesus-Kreuz habe.

Wie denken Sie rational als Profi?

Da mache ich meinen Job in einem tollen Team, das mich sehr gut aufgenommen hat. Ich denke, in dieser Super-Stimmung können wir viel erreichen.

Mit Ihnen als Leitfigur?

Mit mir, ja. Aber ein Team, das Dritter in der Bundesliga wird und sich für die Champions League qualifiziert, hat viele Leitfiguren. So ein Team braucht keinen Star, auf den sich alles konzentriert.

Wie wichtig ist es, dass die Füchse in den bisherigen Vorbereitungsspielen noch nicht verloren haben?

Das zählt höchstens für die Moral. Ab September wird es wirklich wichtig.

Torhüter Silvio Heinevetter war erstaunt über Ihre Fitness und hat gesagt, dass er Sie so nicht in Erinnerung habe. Ist das Lob oder Beleidigung für Sie?

Ist doch gut, wenn er mich so einschätzt. Wir sind im Team schon ganz gut drauf.

Jetzt treffen die Füchse in der Schlussphase der Saison-Vorbereitung am kommenden Wochenende mit Kopenhagen und Montpellier auch auf hochkarätige internationale Gegner. Wird das bereits ein Gradmesser für die Champions League sein?

Ich schaue nicht so sehr auf die Form der Konkurrenten, um daraus etwas für mögliche spätere Spiele abzuleiten. Wichtig ist, wie wir uns bis zum Saisonstart am 3. September in Hannover entwickeln.

Wie funktioniert das Team derzeit?

Wie arbeiten sehr hart, vor allem in der Abwehr müssen wir noch zulegen. Aber alle sind mit viel Spaß bei der Sache, das habe ich vom ersten Tag an gespürt.

Gibt es noch die Fahrgemeinschaft, mit der Sie zum Training kommen?

Nein, jetzt finde ich mit dem Auto schon selbst hin. Aber anfangs hat mir Markus Richwien doch sehr geholfen.

Auch Torsten Laen, der Füchse-Kapitän, der ja als früherer Ciudad-Real-Spieler das Spanische noch ganz gut drauf hat?

Ja, aber eigentlich sprechen wir mehr Englisch.

Und Deutsch?

Im Training versuche ich, immer mehr davon zu verstehen. Das ist die beste Schule, denn einen Kurs kann ich erst belegen, wenn ich mehr Zeit habe.

Wie sieht denn Ihre Planung für die nähere Zukunft aus?

Mit den Füchsen sind wir in Bundesliga, Champions League und Pokal engagiert, dann bin ich ja auch noch spanischer Nationalspieler. Wir wollen uns bei der EM im Januar für Olympia in London qualifizieren, wo ich meine letzten Spiele für diese Mannschaft bestreiten möchte.

Alles dreht sich bei Ihnen um Handball, interessieren Sie sich auch für anderen Sport?

Ja, zum Beispiel Wurftaubenschießen. Das kommt daher, dass meine Familie von jeher eine Liebe zur Jagd hat.

Wie viel von 25 Scheiben würden Sie denn aus der Luft holen?

21 oder 22. Ich möchte das gern mal in Berlin testen. Aber erst einmal möchte ich für die Füchse treffsicher sein. Da darf meiner rechten Hand wirklich nichts passieren.

Das Gespräch führte Hartmut Moheit.

Iker Romero (31), spielte acht Jahre für den FC Barcelona, mit dem er zweimal die Champions League gewann. Mit der spanischen Nationalmannschaft wurde er 2005 Weltmeister.

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