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Sport: "Ich bin Realist - alles ist möglich"

Der Formel-1-Pilot glaubt fest an seine Chance, Weltmeister zu werdenRalf Jarkowski Ein Heinz-Harald Frentzen gibt nicht auf. "Ich glaube, dass ich noch eine Chance habe, auch wenn nur noch zwei Rennen zu fahren sind", erklärte der Mönchengladbacher vor dem Showdown zur 50.

Der Formel-1-Pilot glaubt fest an seine Chance, Weltmeister zu werdenRalf Jarkowski

Ein Heinz-Harald Frentzen gibt nicht auf. "Ich glaube, dass ich noch eine Chance habe, auch wenn nur noch zwei Rennen zu fahren sind", erklärte der Mönchengladbacher vor dem Showdown zur 50. Formel-1-Weltmeisterschaft in einem Interview. Der 32-Jährige ist der neue Star im Team des Iren Eddie Jordan - und nach seinem Pech auf dem Nürburgring setzt Frohnatur Frentzen nun ganz auf das Prinzip Hoffnung. "Ich bin Realist. Aber in der Formel 1 ist alles möglich. Dazu gehört sogar die Tatsache, dass ich noch einen Fuß in der Tür zur Weltmeisterschaft habe", meinte der Rheinländer.

Drei Dinge wünscht sich der Fahrer Frentzen: "Ein zuverlässiges Auto, ein klein wenig Pech für die anderen Fahrer und ein bisschen Glück für mich."

Als Außenseiter war Frentzen im grellgelben Jordan-Mugen-Honda gestartet, doch statt "Nullnummern" am laufenden Band folgte "die beste Saison meiner Karriere". Urplötzlich avancierte der Kämpfer zum Geheimfavoriten. "Ich hätte vor der Saison keine Wette riskiert, überhaupt mehr als zehn Punkte zu holen", gab der Deutsche zu. Nun hat er bereits 50 Zähler eingefahren, siegte sensationell in Magny-Cours und Monza. Vor dem Großen Preis von Malaysia am kommenden Sonntag liegt Frentzen auf Platz drei der Fahrerwertung hinter Weltmeister Mika Häkkinen (Mercedes-McLaren, 62 Punkte) und Ferrari-Pilot Eddie Irvine (60) in Lauerstellung. Noch ist alles möglich.

"Nach 32 Runden auf dem Nürburgring in Führung liegend auszuscheiden, das war schon eine bittere Enttäuschung für mich", gestand der zweimalige Saisonsieger. Mit einem "Hattrick" beim Großen Preis von Europa wären es jetzt sogar 60 Punkte. Aber alle "Hätte, Wenn und Aber" zählen nicht, nur eines: In den letzten beiden Rennen muss Frentzen wieder ans Limit gehen, um noch die Sensation zu schaffen. "Jordan ist in der zweiten Saisonhälfte extrem stark. Und wir sind in der Lage, diese Qualität und unsere Konkurrenzfähigkeit zu behaupten", sagte der Rheinländer, der auch persönlich auf "Wolke sieben" schwebt. Im nächsten Jahr wird er erstmals Vater, und noch vor Saisonbeginn (12. März 2000) will er seine langjährige Freundin Tanja Nigge zum Traualtar führen.

Nach den guten Testergebnissen vorige Woche in Barcelona ist Frentzen richtig "heiß" auf den brandneuen Kurs in Malaysia. "Sepang wird sicher eine der härtesten Herausforderungen für die Fahrer", vermutet der Spätzünder vor dem 96. Grand Prix seiner Karriere. Mit seinem dritten Saisonsieg - ob in Malaysia oder am 31. Oktober beim Weltmeisterschaftsfinale in Japan - würde der Jordan-Pilot sein bisher erfolgreichstes Motorsport-Jahr krönen.

Das eine Saisonziel - Platz drei in der Konstrukteurs-WM - ist so gut wie erreicht. "Wir liegen direkt hinter McLaren und Ferrari, genau das hatten wir uns vorgenommen."

Mit Michael Schumachers Comeback in Malaysia hatte Frentzen nicht gerechnet. "Ich war überrascht, als ich hörte, dass er in Sepang fährt. Aber für Ferrari und Eddie Irvine ist es schon gut, dass sie eine solche Verstärkung bekommen." Der Mönchengladbacher drückt dem Kerpener sogar die Daumen. "Ich hoffe, dass Michael Schumacher fit ist", meinte Frentzen, "mit einem weiteren Weltmeister am Start steigt das Niveau des Rennens. Die Fans werden begeistert sein." © 1999

Ralf Jarkowski

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