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Sport: „Ich habe die Basis für den Erfolg gelegt“ Wolfsburgs Ex-Manager Pander über den VfL

Herr Pander, Sie waren 13 Jahre lang Manager des VfL Wolfsburg und sind dann kurz nach Beginn dieser Saison zurückgetreten. Tut es Ihnen nicht weh, dass der Klub mittlerweile Tabellenführer ist – und Sie nicht mehr dabei sind?

Herr Pander, Sie waren 13 Jahre lang Manager des VfL Wolfsburg und sind dann kurz nach Beginn dieser Saison zurückgetreten. Tut es Ihnen nicht weh, dass der Klub mittlerweile Tabellenführer ist – und Sie nicht mehr dabei sind?

Warum sollte es weh tun? Strategisch habe ich mit dem Trainer alles eingeleitet, die Planungen lagen in meiner Hand und nirgendwo anders. Wir haben vor der Saison gesagt, wir müssen uns auf zwei, drei Positionen verstärken, um effektiver zu spielen. Das ist uns gelungen.

Sie haben mit der Tabellenführung gerechnet?

Natürlich nicht. Der Uefa-Cup war mein klares Ziel, Platz fünf, vielleicht noch mehr. Es sind allerdings erst sieben Spiele vorbei. Also bitte, lassen Sie den Klub erst mal durchatmen.

Lassen Sie uns einen Blick zurückwerfen, Herr Pander. Als Sie den Klub 1991 übernommen haben …

… spielten wir in der dritten Liga, in einem ungemütlichen Stadion, dessen Tribünen nicht viel mehr waren als ein paar Grashügel. Da kamen 500 Fans zu unseren Spielen.

Sie sind mit dem Klub aufgestiegen, haben populäre Spieler wie Stefan Effenberg und einen Trainer wie Jürgen Röber in die Provinz gelockt, nebenbei ein modernes Stadion gebaut …

… und vergessen Sie bitte nicht, dass wir dabei unseren großen Nachbarn Eintracht Braunschweig weit hinter uns gelassen haben ...

… und dann mussten Sie nach nur vier Wochen dieser Saison plötzlich gehen. In der ersten Runde des DFB-Pokals gegen die Amateure des 1. FC Köln hatte der Spieler Marian Hristow gespielt, obwohl der gesperrt war. Sie haben die Schuld auf sich genommen.

Ja. Ich bin zurückgetreten.

Das ist die offizielle Erklärung.

Ich werde mich dazu nicht äußern.

Gehen Sie ins Stadion des VfL?

Nein. Ich schaue mir die Spiele im Fernsehen an, in meinem Wohnzimmer, schön zentral in Wolfsburg.

Das hört sich nach einem sehr guten Verhältnis zu ihrem ehemaligen Verein an.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich habe einen guten Draht zu Trainer Erik Gerets. Neulich war ich übrigens auch mit der Mannschaft essen, sie hatte mich eingeladen. Und als ich das letzte Spiel im Fernsehen sah, hing im Stadion ein großes Transparent. „Das ist dein Verdienst. Danke Peter“, stand da. Ich habe mich darüber gefreut.

Der Konzern-Chef von Volkswagen, Bernd Pischetsrieder, soll ihre Entlassung gefordert haben.

Lassen wir das Thema. Die Zeit war sehr schön, ich habe das Fundament für den Erfolg gelegt. Ich denke, ich darf stolz sein.

Werden Sie irgendwann in die Bundesliga zurückkehren?

Derzeit habe ich noch genug zu tun, aber sollte es so weit sein, dann sieht der Titel des Tabellenführers nicht schlecht aus in meinem Lebenslauf.

Das Interview führte André Görke.

Peter Pander (52)

war von 1991 bis 2004 Manager des derzeitigen Bundesliga-Spitzenreiters VfL Wolfsburg. Er führte den Klub in die Erste Liga und 1995 ins DFB-Pokalfinale.

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