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Sport: „Ich lasse mich nicht unterkriegen“

Unions Trainer Mirko Votava über eine mögliche Beurlaubung, eigene Fehler und seine Kritiker

Herr Votava, ist die Partie am Freitag bei der SpVgg. Unterhaching Ihr Schicksalsspiel?

Das haben andere Leute zu verantworten.

Sie sind sich also keiner Fehler bewusst?

Wer ist denn schon fehlerlos? Ich habe genügend Erfahrung, gerade auch als Spieler. Und deshalb lasse ich mich von meinem Weg auch nicht abbringen. Es geht doch um etwas ganz einfaches: Der Ball muss ins Tor, das ist es.

Ihnen wird vorgeworfen, zu kumpelhaft mit Ihren Spielern umzugehen. Hätten Sie nicht von Anfang an autoritärer auftreten müssen?

Ich bin nun mal, wie ich bin. Und keine Sorge: Ich weiß, wann der richtige Zeitpunkt ist, um auch mal richtig dazwischenzuhauen. Man darf nicht vergessen, zu welchem Zeitpunkt ich gekommen bin. Da war schon so eine Peitsche da…

Sie meinen, dass der Verein damals kurz nach Ihrer Einstellung die Spieler mit harten Sparmaßnahmen konfrontiert hat. Zuletzt soll Ihnen sogar der Präsident schon mal bei der Aufstellung reingeredet haben. Vielleicht haben Sie ja jetzt auch einfach die Nase voll und sagen: Sollen das doch andere machen?

Glauben Sie mir: Ich bin ein Kämpfer, ich lasse mich nicht so schnell unterkriegen.

Anscheinend reicht das aber nicht, um damit allein schon die Sympathie der UnionFans zu gewinnen. Die gehört bis heute doch immer noch mehr Ihrem Vorgänger, dem Bulgaren Georgi Wassilew.

Das liegt doch daran, dass die meisten Leute nur die 90 Minuten des Spiels sehen, und auf dem Platz kommt das ja bisher nicht so rüber, was wir uns im Training erarbeiten. Sehen Sie: Ich will nicht jammern, aber wenn wir das Spiel gegen den VfB Lübeck (Anm:: Endstand 1:2) mal ausklammern, dann hat es doch bislang immer nur an Kleinigkeiten gelegen, dass wir jetzt nicht mit mehr Punkten dastehen. Schauen Sie sich doch unsere Torverhältnis an (Anm.: 6:8 nach sechs Spieltagen). Daran sieht man doch, dass wir gegen keinen Gegner bisher wirklich untergegangen sind.

Sie fühlen sich missverstanden, vermissen Sie Zuspruch?

Von vielen Kollegen bekomme ich aufmunternde Worte zu hören. Diese Leute kommen ja vom Sport, die verstehen solche Situationen wohl noch am besten. Und wenn ich in Köpenick spazierengehe oder einkaufe, da meckert auch keiner rum. Da sind die Leute ausgesprochen freundlich und höflich, ich höre jedenfalls keine negativen Dinge.

Kritik an Ihnen gab es in der Vergangenheit doch reichlich…

Ach, was soll ich jetzt über Vergangenes reden. Ich schaue nach vorne, alles andere ist nebensächlich.

Das Interview führte Karsten Doneck.

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