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Sport: „Ich war wütend“

Caron Butler verhindert Dallas’ Play-off-Aus – doch heute muss Nowitzkis Team erneut gewinnen

Berlin - Es hatte sich einiges aufgestaut in Caron Butler. Die mageren 14,5 Punkte im Schnitt in den vier Spielen zuvor, die schlechte Wurfquote von 38 Prozent, die drei Niederlagen, das alles hatte den Guard der Dallas Mavericks ziemlich wütend gemacht. Zum Glück für Dallas, denn was Butler im Stande ist zu leisten, wenn er mit sich und der Basketballwelt nicht im Reinen ist, zeigte er in Spiel fünf der Play-off-Serie gegen die San Antonio Spurs.

35 Punkte, elf Rebounds und zwei Steals gelangen dem 30-Jährigen in dem Spiel, das die Mavericks unbedingt gewinnen mussten, wollten sie nicht vorzeitig in den Urlaub gehen. „Ich war wütend“, sagte Butler nach dem 103:81-Sieg der „Dallas Morning News“ und schickte gleich noch eine kleine Warnung an den Gegner hinterher: „Dann bin ich am Besten.“ Einen Butler in Bestform werden die Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki auch brauchen, wollen sie am heutigen Donnerstag in San Antonio das drohende Play-off-Aus in der nordamerikanischen Profiliga NBA abwenden. Trotz der Butler-Gala in Spiel fünf der Best-of-seven-Serie führen die Spurs mit 3:2-Siegen, ein weiterer Erfolg und Dallas ist draußen.

Die Mavericks würden sich in diesem Fall zu den bereits ausgeschiedenen Teams aus Miami (1:4 gegen Boston), Chicago (1:4 gegen Cleveland) und Charlotte (0:4 gegen Orlando) gesellen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Dallas nach einer starken Vorrunde sang- und klanglos in den Play-offs scheitert. Und auch in diesem Jahr erwies sich der Gegner, als es in Spiel drei und vier eng wurde, als der mental Stärkere – San Antonio gewann jeweils knapp. Auch dank der aggressiven Verteidigung, die den Mavericks nie mehr als 90 Punkte gestattete. Doch diesmal lief es anders.

Dass es in Spiel fünf erst gar nicht eng wurde, lag größtenteils an Caron Butler. Als Dallas gegen Ende des zweiten Viertels wie schon in Spiel vier einen komfortablen Vorsprung herzugeben drohte, war es vor allem der ehemalige All–Star, der erst im Februar von Washington nach Dallas gekommen war, der sein Team mit wichtigen Treffern in der Spur hielt. „Offensiv hatte er einen sehr guten Rhythmus“, sagte Dallas-Coach Rick Carlisle über seinen Guard, der die eigenwillige Angewohnheit hat, am Spielfeldrand Strohhalme zu kauen. Bei einem Geschmackstest eines Fernsehsenders erkannte Butler sogar aus 15 Strohhalmen seine Lieblingsmarke.

Carlisle jedenfalls wusste bei seinem Lob, dass Butler ihm mit seiner Performance vorerst den Job rettete. Der Trainer hatte in der bisherigen Serie mit einigen Entscheidungen für Unverständnis gesorgt: So gab er auf der Centerposition Erick Dampier den Vorzug vor Neuverpflichtung Brendan Haywood und setzte den in der Vorrunde so unbekümmert aufspielenden französischen Rookie Rodrigue Beaubois kaum ein.

Dirk Nowitzki nutzte seine Präsenz unter dem Korb nur wenig. Der Würzburger blieb nach seinen starken Auftritten zuvor (28 Punkte pro Spiel) mit nur 15 Zählern und neun Rebounds unter seinen Möglichkeiten. Allerdings sollte es Nowitzki angesichts des wichtigen Sieges wenig gestört haben, dass dieses Mal in Caron Butler ein anderer Spieler im Mittelpunkt stand.

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