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Sport: Im Bus nach Lamia

Trotz Vorsprungs freut sich SCC nicht aufs Rückspiel

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Das Rückspiel ruft schon jetzt einiges Unbehagen hervor. Es findet am 12. November beim G. C. Lamia statt. Die Volleyballer des SC Charlottenburg fürchten in erster Linie die Reisestrapazen. „Wir werden nach Athen fliegen und müssen dann noch rund 250 Kilometer mit dem Bus fahren“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand mit gequältem Blick. Dem Manager des SCC wäre es weitaus lieber gewesen, sein Verein stünde in der Champions League und würde gegen Athen oder Thessaloniki spielen. Dorthin gibt es immerhin Direktflüge. Aber: Als Vizemeister ist der SCC nun mal nur für den CEV-Cup qualifiziert.

Und da passt Niroomand das Los G. C. Lamia gar nicht. Das sei „ein schwerer Gegner, ohne die großen Namen, ohne großen Anreiz für Zuschauer“, stellte er fest. Am Mittwochabend interessierten sich dann immerhin noch rund 1000 Volleyball-Fans für das Hinspiel in der Sömmeringhalle. Und mit seinem 3:1 (25:16, 28:26, 23:25, 25:22)-Sieg über die Griechen sorgte der SCC dafür, dass zu den Reisestrapazen nicht auch noch allzu große Bedenken hinsichtlich eines möglichen Scheiterns kommen.

Lamia habe „sehr ruhig, sehr abgeklärt, also fast so wie eine Alt-Herren-Mannschaft gespielt“, bescheinigte SCC-Trainer Michael Warm dem Gegner und meinte das mit den Alten Herren eher respektvoll als abschätzig. Außenangreifer Jiri Popelka und der besonders in der Annahme starke Dirk Westphal machten Lamia dennoch schwer zu schaffen. „Dirk Westphal war überragend. Der hat für alle Probleme eine Lösung gefunden“, schwärmte Warm von dem 22-Jährigen.

Ob der verlorene dritte Satz möglicherweise zu einer allzu schweren Hypothek für das Rückspiel in Lamia, der mittelgriechischen, 58 000 Einwohner zählenden Stadt in der Präfektur Fthiotida, werden könnte, darüber wollte sich Warm nicht auslassen. „Wir denken jetzt erst mal nur an das nächste Spiel – das wird schon schwer genug“, sagt er. In der Bundesliga muss der SC Charlottenburg am Sonntag bei Generali Haching antreten. Eine immens wichtige Aufgabe. Haching ist nach fünf Spielen mit 8:2 Punkten und einem Satzverhältnis von 14:4 Tabellenführer. Und der SCC kam zuletzt mit zwei Niederlagen in Folge, erst gegen Friedrichshafen (0:3), dann gegen den Moerser SC (2:3), von seinem selbst prognostizierten Erfolgsweg ab.

Und deshalb stehen die Gedanken an kommende Reisestrapazen jetzt erst mal hintenan. Karsten Doneck

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