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Sport: Im Schland des Lächelns

Messerscharfe Analysen, Expertenmeinungen und vor allen Dingen: jede Menge Nonsens. Die schönsten EM-Momente aus dem 11FREUNDE-Liveticker.

„Was ist los in Danzig? Die Kanzlerin springt auf wie ein vom Jagdhund aufgebrachtes Rebhuhn.“

Deutschland – Portugal 1:0

Der Jesus der Grätsche

21. Minute

Die Portugiesen drücken wie die Push-Up-BHs der Mädchen, die bereits jetzt am Mannschaftsbus lauern. Wann platzt der Knoten?

57.

„Dieser Sieg war wie das hässlichste Mädchen in der Disco“, sagte Ian Holloway, Trainer des FC Blackpool, einst nach einem Sieg gegen Stoke City. „Aber immerhin haben wir es ins Taxi bekommen.“ Ich weiß nicht, wie es Boateng geht und ob man so was in der Ära Löw überhaupt denken darf, aber ich wäre damit heute hochzufrieden.

65.

Und tschüss! Das Abendschland geht unter, jetzt ist auch Gert Gottlob persönlich enttäuscht von der deutschen Mannschaft, die ja höchstens mal beim 3:0 in Hamburg gegen Holland gut gewesen sei. Und nach dem 0:1 von denen gegen Dänemark vorhin weiß man ja, was das wert war. Meine Meinung.

71. Tor! 1:0

Und so kam’s. Löw wollte Gomez auswechseln, Flick blitzte schon mit dem Stahlhelm, Klose streichelte sein Sturmgewehr, dann das: Flanke Khedira, Kopfball Gomez, ha-ha, Frisur kaputt, egal! Wir sind im Schlaraffenschland. Wo die gebratenen Pokale uns in den Mund fliegen.

Deutschland – Niederlande 2:1

Schland des Lächelns

1.

Spiel läuft. Und hört sich gleich nach dem Jahreskongress der Unsympathen an: „Nigel de Jong, Van Bommel“, sagt Rethy, der diese Veranstaltung natürlich mitorganisiert hat.

39. Tor! 2:0

Und schon wieder der David von Michelangelo Löw! Mario Gomez, Statue, Held, der beste Mensch aller Zeiten, trifft aus spitzem Winkel, Vorlage von Schweinsteiger, der bitte jetzt nicht mehr so heißt, sondern Gottsteiger. Denn nicht vergessen in dieser Stunde: Wir stehen auf den Schultern von Göttern – Netzer, Schuster, Sammer. Lasst uns ihnen diesen Titel bringen. Und Mehmet Scholl muss von der Hölle aus zugucken.

48.

Die Bayern. Wenn ich nur wüsste, wie die Mehrzahl von Phoenix ist. Phoenixe? Phoenen? Egal: aus der Asche! Schweinsteiger – genial wie Wolfgang Amadeus Mozart. Müller – juvenil wie Billy the Kid. Gomez – cool wie Miles Davis. Lahm – zuverlässig wie Tom Buhrow. Der letzte Vergleich war nicht glamourös, schon klar. Aber hey: Was wären wir ohne Tom Buhrow? Eben.

58.

Die Niederländer drücken, deshalb ist das Spiel jetzt offener, findet Rethy. Eine Analyse wie ein Besuch beim Proktologen. Und jetzt mal kurz husten, Bela!

Deutschland – Dänemark 2:1

Dänen haben wir’s aber gezeigt!

18. Tor! 1:0

Seht Ihr den Ball ? Und seht Ihr, wie er sich freut? TØØØØØØØØØR! PØDØLSKI! Der jüngste Hundertjährige aller Zeiten! Der schönste Jungdrache der Welt! Der Prinz! Nach Vorlage von Gomez! Und jetzt haltet Euch fest: MIT RECHTS! Wusste gar nicht, dass er weiß, dass er den hat. Man lernt nie aus. Selbst Poldi nicht. Kriegt er jetzt von Gauck das Ehrenabitur verliehen?

31.

„Müller ganz rechts“, sieht Bartels. Alarmierend! Muss er jetzt vom Verfassungsschutz beobachtet werden?

46.

Anstøß. Noch 45 Minuten ø-Witze machen, das nørvt!

80. Tor! 2:1

Bender-Dänung! Ich hab' es immer gesagt! 2:1 durch den Mann, von dem ich NICHTS weiß, außer dass es ihn zweimal gibt. Das aber war einmalig: Klose segelt an einer Özil-Hereingabe vorbei, und plötzlich steht da dieser Zwilling, als wäre er einer der Igel aus „Hase und Igel“ und ruft: „Ich bin schon da!“ und macht ihn rein! Er macht ihn rein! „Bender! Bender! Bender!“, würde Marcel Reif sagen. Aber das wäre einer zu viel.

Deutschland – Griechenland 4:2

Endlich: Euro ohne Griechenland!

38. Tor 1:0

Was ist los in Danzig? Die Kanzlerin springt auf wie ein vom Jagdhund aufgebrachtes Rebhuhn. Tatsächlich: Ein Schuss! Die Saison ist eröffnet, Angela! ANGELAAAAAA! HALALI! LAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHM! TOOOOOOOOOOOOOOOOOR! Fernschuss! Und wenn das für uns schon so fern war, was war es dann für Lahm, den kleinsten Mann der Welt? Ein Interstellarschuss? 25 Meter Minimum, liebe Fans. Und, das bleibt aber unter uns, das Ding war durchaus haltbar. Dennoch: Ein Costa-Rica-Moment. Lahm macht die Wichtigen. Platzt jetzt der gordische Knoten? Wir sagen: Soll er doch!

42.

Schürrle schlenzt. Ein Satz, in dem beide Wörter mit „sch“ anfangen, kann kein gutes Ende nehmen. Schöne Scheiße.

72. Tor! 4:1

Jetzt also Liberopoulos (85). Und was sehen seine alten Augen? Das Tor eines Jüngelchen, das noch nicht geboren war, als er seinen Rentenvertrag unterschrieb: Reus heißt er, Marco! Ein Tor, das man als Aufzeichnung ins All schießen müsste, damit die Aliens verstehen, was Schönheit ist. 4:1. Ich bin besoffen.

81.

„Es wäre eine Sensation gewesen“, sagt Rethy mit Blick auf greinende griechische Fans. Aber muss eine Sensation nicht tatsächlich eintreten, um sie als solche bezeichnen zu können? Sonst wäre ja so ziemlich alles eine Sensation gewesen. Wenn ich damals die schöne Maren rumgekriegt hätte, in der Elften, die mich aber noch nicht mal beim Namen kannte. Wenn der FSV Salmrohr 1982 drei Ligen übersprungen hätte und sofort Deutscher Meister geworden wäre. Wenn Rethy bei dieser EM einmal, nur einmal den richtigen Ton getroffen hätte. Es wäre eine Sensation gewesen.

Deutschland – Italien 1:2

20.000 Fanmeilen unter dem Meer

1.

ANSTOSS! MEINE UMSCHALTTASTE KLEMMT! ABER DAS ENTSPRICHT MEINEM KÖRPERLICHEN UND EMOTIONALEN ZUSTAND! ICH BITTE UM VERSTÄNDNIS!

17.

Ich fühle mich gut, sehr gut, ja: Ich habe gerade überhaupt keine Angst mehr. Doch dann sagt Simon: „Es lässt sich gut an, was das junge deutsche Team hier veranstaltet.“ Ein Satz wie im Pfadfinderlager am Steinhuder Meer. Kleinkariert, strebsam, demütig – und also doch wieder eine Angst verratend, auf die ich ÜBERHAUPT KEINEN BOCK HABE, STEFFEN! STEFFEN! WIE DER SCHON HEISST! FÄHNLEIN FIESELSTEFFEN! Ach, komm. Geh Holz sammeln.

41.

Kriegen wir hier eigentlich 0:5 einen auf die Eier? Nein. Denn wir haben offenbar keine.

51.

Irgendwelche „Bravo Sport“-Leser singen jetzt „Superdeutschland olé!“. Ich bestell mir jetzt ’ne Pizza Depressioni. Noch irgendwer?

82.

Wenn sie die Italiener schon nicht besiegen können, laden sie sie wenigstens zu einem Tag der offenen Tür ein. Deutsche Ingenieurskunst. Und fasziniert besichtigt di Natale die größten Löcher der Welt.

91. Tor! 1:2

Was ist das jetzt für eine unnötige Hänselei des Schicksals? Elfmeter! Für Deutschland! Nach einem Handspiel. Özil schießt. Drin. Mein Puls rast. Und das, obwohl ich längst tot bin. Ein medizinisches Wunder.

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