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Sport: Im Slalom zum großen Geld

Der VfB Stuttgart ist fast in der Champions League

Timisoara - Vermutlich gibt es aus dem Mund eines Schweizers kein größeres Lob, aber dieses Lob hatte sich der Weißrusse Alexander Hleb wahrlich verdient. Es kam aus dem Mund seines Stuttgarter Teamkollegen Ludovic Magnin: „Eigentlich sind ja wir Schweizer gut darin, auf Skiern Slalom zu fahren“, sagte er. „Aber die Weißrussen könnten uns gefährlich werden, wenn sie Ski anziehen.“ Zum Glück für den VfB Stuttgart zeigt Hleb seine Slalomkünste weiterhin in Fußballschuhen. Im Play-off-Hinspiel zur Gruppenphase der Champions League erzielte er das Tor zum 2:0-Endstand. In einem Tempo-Solo über 35 Meter hatte Hleb vier Gegenspieler umdribbelt und den Ball dann mit dem rechten Außenrist ins Netz gelupft.

Schon nach dem Hinspiel in Rumänien hat der VfB seine vierte Teilnahme an der Champions League fast sicher. Obwohl Trainer Markus Babbel seine Mannschaft wieder kräftig rotieren ließ, überzeugte der VfB mit einer starken Teamleistung, und das gegen einen Gegner, der auf dem Weg in die Play-offs den amtierenden Uefa-Cup-Sieger Schachtjor Donezk ausgeschaltet hatte. „Die Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt“, sagte Babbel, der allerdings mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Mittwoch vor Selbstzufriedenheit warnte.

Der Rückkehrer Hleb, den die Stuttgarter erst kurz vor Saisonbeginn für ein Jahr vom FC Barcelona ausgeliehen haben, hat sich als erhebliche Verstärkung erwiesen. Dabei weist der 28-Jährige noch Trainingsrückstand auf und musste nach einer Stunde ausgewechselt werden. „Seine Kraft reicht noch nicht ganz, aber allein durch seine Präsenz auf dem Platz gibt er uns viel Sicherheit“, sagte Babbel. Manager Horst Heldt fühlte sich an die Zeit erinnert, als er selbst noch mit Hleb für den VfB auf dem Platz stand. „Heute hat er gezeigt, wozu er in der Lage ist. So habe ich Alex in Erinnerung“, sagte er. „Wenn er erst mal bei hundert Prozent ist, wird er uns noch mehr helfen.“ Auch beim Rest der Mannschaft sieht der Manager trotz der überzeugenden Vorstellung von Timisoara noch Steigerungspotenzial: „Es geht noch besser, und es muss auch noch besser gehen.“

Damit die Mannschaft diesen Anspruch trotz der Belastung von drei Wettbewerben erfüllen kann, will Stuttgarts Trainer Babbel sein Team immer wieder umstellen. „Jedes Spiel ist wichtig, da muss man immer wieder durchwechseln“, sagte der VfB-Coach. Auch angesichts der kommenden Belastung suchen die Stuttgarter noch Ersatz für Martin Lanig, der mit einem Kreuzbandriss ein halbes Jahr ausfällt. An Geld für einen weiteren Transfer mangelt es den Schwaben nicht. Erst recht nicht, wenn sie sich für die Champions League qualifizieren. dpa

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