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Sport: Im Spiegel des Tages: Der Chor der Kumpel am reinen Tisch

Er hält sich nach wie vor für den richtigen Mann. Christoph Daum will irgendwann doch noch Bundestrainer werden.

Von Markus Hesselmann

Er hält sich nach wie vor für den richtigen Mann. Christoph Daum will irgendwann doch noch Bundestrainer werden. Und schon möglichst bald wieder im Fußball tätig sein. Sein Mea culpa von Köln hält der Ex-Trainer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und ehemalige Bundestrainer in spe für ausreichend. Das Bild vom "Schlussstrich" und vom "reinen Tisch" wurde bei Daums bizarren Auftritt immer wieder strapaziert. Für ihn, so Daum, ist die Affäre damit beendet. Und das sagt er weitgehend im Einvernehmen mit der deutschen Fußball-Öffentlichkeit, wie nicht nur die harmonische Pressekonferenz, sondern auch die meisten Reaktionen darauf zeigen. Die einzige nachdenkliche Stimme im Chor der Kumpel kommt von Hans-Georg Moldenhauer. "Schwamm drüber", das geht nicht so einfach, sagt der DFB-Vizepräsident aus dem Osten. Trainer seien genauso Vorbilder wie Lehrer. Und würden Sie ihre Kinder einem Lehrer anvertrauen, der harte Drogen konsumiert und in aller Öffentlichkeit hartnäckig gelogen hat?

Und da ist ohnehin noch eine entscheidende Ungereimtheit in der Drogenaffäre Daum: Die bei der Haarprobe festgestellte hohe Dosis, die den von Daum zugegebenen gelegentlichen Konsum fragwürdig erscheinen lässt. Für ein Ego te absolvo ist es viel zu früh. Es wird sehr lange dauern, bis Christoph Daum irgendwann vielleicht doch noch Deutschlands oberster Fußball-Lehrer wird.

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