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Wieder zweiter Sieger. Lionel Messi (M.) verlor mit Barcelona erneut gegen den FC Bayern, der mit seinem ehemaligen Teamkameraden Thiago (r.) antrat.

© dpa

Bayern schlägt Barcelona: Imagekampagne für Uli Hoeneß

Uli Hoeneß bekommt seinen großen Auftritt, übergibt eine großzügige Spende und äußert sich seit langem mal wieder zu seiner Steueraffäre, bevor der FC Bayern München den FC Barcelona mit 2:0 besiegt.

Eine kleine Ehrenrunde muss nach einem Erfolg gegen den FC Barcelona sein, selbst wenn die Aussagekraft des Erfolgs bei Vorbereitungsspielen wie diesem nicht besonders groß ist. Der FC Bayern München nahm den Uli-Hoeneß-Pokal, den es für das 2:0 am Mittwochabend über die Katalanen gab, mit der Routine eines Seriensiegers entgegen und ließ sich anschließend von den 71.000 Fans in der Münchner Arena feiern. Für Trainer Pep Guardiola war es nach dem Telekom-Cup am vergangenen Wochenende bereits die zweite Trophäe, die er mit seiner neuen Mannschaft gewann. „Für mich war es eine spezielles Spiel, obwohl es nur ein Freundschaftsspiel war“, sagte Guardiola nach dem Duell mit seinem ehemaligen Verein. „Und es war ein guter Test für den Supercup am Samstag gegen Dortmund.“

Das Duell mit Barcelona hatte Uli Hoeneß vom Verein als Geschenk zum 60. Geburtstag vor gut eineinhalb Jahren bekommen. Damals hatte er noch als integrer Mann gegolten. Mittlerweile ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft nach einer Selbstanzeige gegen den Bayern-Präsidenten wegen Steuerhinterziehung. Hoeneß hatte sich deshalb in den in den vergangenen Monaten rar gemacht in der Öffentlichkeit. Die Partie war nun eine gute Gelegenheit, wieder einmal ins Rampenlicht zu treten – und kann sogar als Imagekampagne verstanden werden.

Die Einnahmen kommen wohltätigen Zwecken zugute, unter anderem der von Hoeneß ins Leben gerufenen Dominik-Brunner-Stiftung. Der Präsident äußerte sich vor Anpfiff zu den großzügigen Spenden – und nahm erstmals seit langem wieder Stellung zu seiner Steueraffäre. „Ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Lösung gibt. Ich denke, in den nächsten zwei, drei Monaten wird es eine Entscheidung geben“, sagte Hoeneß vor der Partie dem Fernsehsender ZDF. Er habe „unglaublich viel Zuneigung von den Fans, dem Aufsichtsrat und dem Verein“ erhalten. Seine Ämter beim FC Bayern, er ist als Präsident auch Vorsitzender des Aufsichtsrates, stehen deshalb offenbar auch weiter nicht zur Disposition. Er werde jetzt in aller Ruhe abwarten, wie die Steuerangelegenheit zu Ende geht, erklärte Hoeneß.

Eine Halbzeit lang dürfte Hoeneß auch am Spiel des FC Bayern Gefallen gefunden haben. Die Münchner ließen den Ball schnell durch die eigenen Reihen rollen und störten konsequent die überfordert wirkenden Katalanen. Allerdings war der FC Barcelona an diesem Abend kein Gegner auf Augenhöhe. Die Mannschaft befindet sich erst seit gut einer Woche im Training, und reiste ohne die Teilnehmer des Confederations Cup wie Iniesta, Xavi, Busquets oder Neymar nach München – und auch noch ohne den neuen Trainer Gerardo Martino, der erst am Freitag offiziell vorgestellt wird. In der ersten Halbzeit standen mit Lionel Messi und Javier Mascherano nur zwei Stammspieler der vergangenen Saison auf dem Platz, in der zweiten Hälfte lief lediglich die zweite Mannschaft der Katalanen auf. Auch Guardiola wechselte im Laufe der zweiten 45 Minuten fast das gesamte Team aus, nur David Alaba spielte durch.

FC Bayern München: Guardiola stellte die Spieler gegen den FC Barcelona auf ihren Stammpositionen auf - außer Philip Lahm

Guardiola sorgte dieses Mal nicht für neue Positionswechsel. Philipp Lahm rückte zwar wieder von der rechten Abwehrseite ins Mittelfeld und erzielte in Mittelstürmerposition die 1:0-Führung – per Kopf. Aber alle anderen Münchner Spieler durften in gewohnten Rollen agieren, wenigstens in der ersten Hälfte.

Die interessanteste Begebenheit der mäßigen zweiten Halbzeit war neben dem 2:0 durch Mario Mandzukic das Comeback von Bastian Schweinsteiger. Der Nationalspieler hatte die bisherigen Testpartien wegen einer Sprunggelenksoperation verpasst. Er spielte an Thiagos Seite, der wie auch im Telekom-Cup zunächst auf der Sechserposition und dann in der Mittelfeldreihe zum Einsatz kam. Zu jenem Zeitpunkt hatte die Partie aufgrund der vielen Wechsel längst die Dynamik verloren.

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