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Sport: In Börnicke gibt’s Sushi zur Halbzeitpause Asiatische Fans können bei Bernau zelten

Fahrgäste der S-Bahn zwischen Bernau und Berlin können sich für die Zeit der WM schon jetzt auf viele blaue und rote Trikots in den Waggons einstellen. Denn etwa 5000 Fans aus Japan (blau) und Korea (rot) sollen ihr Quartier im kleinen Börnicke bei Bernau im nördlichen Berliner Umland aufschlagen und von dort in die Spielorte ihrer Mannschaften fahren.

Fahrgäste der S-Bahn zwischen Bernau und Berlin können sich für die Zeit der WM schon jetzt auf viele blaue und rote Trikots in den Waggons einstellen. Denn etwa 5000 Fans aus Japan (blau) und Korea (rot) sollen ihr Quartier im kleinen Börnicke bei Bernau im nördlichen Berliner Umland aufschlagen und von dort in die Spielorte ihrer Mannschaften fahren. Abstecher in die Großstadt selbst gehören dabei natürlich auch zum Programm, in der Regel wohl mit der S-Bahn.

Die Idee, im Schlosspark von Börnicke ausgerechnet Anhänger aus Japan und Korea zu beherbergen und zu betreuen, hat einen privaten Hintergrund. Vor zehn Jahren machte sich Uwe Bast aus dem Nachbarort Löhme zum Studium nach Oxford auf. Dort lernte der junge Mann seine spätere Frau kennen, eine Japanerin, mit der er nach Yokohama zog. Hier gründete er das „Deutsche Fußballzentrum Japan“, das regelmäßig Trainingsaufenthalte von Talenten aus Fernost in Deutschland organisiert. Die guten Verbindungen zum Organisationskomitee der letzten WM 2002 in Japan und Korea, zu den beiden nationalen Verbänden und zur Presse ließen das Projekt reifen und nun konkret werden. „Uns fehlt nur noch die offizielle Genehmigung des Weltfußballverbandes Fifa, mit dem WM-Logo werben zu können“, sagt Uwe Hamann, Chef des Fördervereins für das Schloss Börnicke. „Das würde den Einstieg weiterer Sponsoren erleichtern. Aber wir veranstalten das Camp auch ohne das Fifa-Emblem.“

Vermutlich werden die meisten Gäste aus Japan und Korea nicht für die ganzen vier Wochen des Turniers in Deutschland bleiben. „Maximal 14 Tage sind wohl die Regel“, sagt Hamann. Angesichts der hohen Flugpreise aus beiden Ländern nach Deutschland erwarten die Börnicker nicht die ganz jungen Fans. Die meisten Besucher dürften zwischen 20 und 35 Jahre alt sein und vorwiegend als Ehepaar anreisen. Neben einem Platz zum Zelten bieten die Börnicker Dolmetscherdienste an, japanisches und koreanisches Fernsehen, eine medizinische Betreuung, Internetzugänge, landestypische Speisen, ein eigenes Fan-Radio, Musik- und Kulturevents, ein Fußballturnier und natürlich die Übertragung der Spiele auf Großbildleinwänden. Zur Fan-Meile in Berlin gibt es einen Shuttle-Service. Unterkünfte soll es auch in dem Schloss geben, das 1892 als Familiensitz der Familie Mendelssohn-Bartholdy erbaut worden war und nach langem Verfall nun seit einigen Jahren saniert wird.

Ein weiteres Fanquartier entsteht in Paaren/Glien am westlichen Berliner Autobahnring. Die Zeltstadt steht Fußballbegeisterten aus ganz Deutschland und aus aller Welt offen. 6000 Personen können hier gleichzeitig Platz finden, über die vier Turnierwochen werden insgesamt rund 80 000 Gäste erwartet. „Die Stadien in Hamburg, Leipzig, Hannover und Berlin sind auf kurzen Wegen über die Autobahnen zu erreichen“, sagt Organisator Ulrich Krämer von der „Fanprojekt 2006“-GmbH. Die zwei anderen Standorte für Zeltstädte sind Koblenz – für die Stadien in Frankfurt (Main), Kaiserslautern und Nordrhein-Westfalen – und Ingolstadt für die Arenen in München, Nürnberg und Stuttgart. „Wir bieten nicht nur Übernachtung und Verpflegung, sondern auch die Übertragung der Spiele auf Großbildleinwänden, außerdem Partys und Live-Konzerte.“ Die Zeltstadt wird auf dem Gelände des „Märkischen Ausstellungs- und Freizeitzentrums“ aufgebaut. Hier sollen die Gäste entweder ihren Wohnwagen abstellen, ihr Zelt aufschlagen oder sich einen Schlafplatz mieten. Ein Platz soll 18 Euro pro Tag kosten. Für Fans ohne eigenes Auto werden Shuttle-Busse zu den Bahnhöfen Berlin-Spandau und Nauen fahren.

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