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Sport: In der geliebten Rolle

Schalke 04 fühlt sich als Verfolger der Bayern wohl und bezwingt den 1. FC Nürnberg 4:1

Kaum spielen die Fußballprofis von Schalke 04 wieder die Rolle des Jägers, geht es bei ihnen wieder in alter Frische. Beim 4:1 (3:0) über den 1. FC Nürnberg zeigten sie, dass im Kampf um die deutsche Meisterschaft wieder mit ihnen zu rechnen ist. Doch übermäßig begeistert war Schalkes Cheftrainer Ralf Rangnick nicht. „In den letzten zehn Minuten hätte ich mir gewünscht, dass wir noch etwas für unser Torverhältnis getan hätten“, murrte er. Sein Nürnberger Kollege Wolfgang Wolf sagte, er könne „mit dieser Niederlage leben, wir können uns mit Schalke sowieso nicht vergleichen“. Der FCN-Trainer stellt sich im Abstiegskampf auf „sieben Endspiele“ ein. Das erste stehe am nächsten Samstag gegen Hansa Rostock an. „Da müssen wir wieder aufstehen“, sagt Wolf.

Zur Feier des Tages hatten die Fans des FC Schalke die Nordkurve der Arena mit roten und schwarzen sowie blauen und weißen Tüchern verziert, um ihre enge Verbundenheit mit den Nürnbergern zu kolorieren. Die Fußball-Freundschaft zwischen Franken und Westfalen besteht seit einem Vierteljahrhundert. Die Harmonie auf den Rängen schien sich auf den Rasen zu übertragen. In der Anfangsphase wirkte die Arena wie ein großes Stadion der Freundschaft. Weil die Profis frühjahrsmüde ihren Dienst verrichteten, machte sich Langeweile breit. „In den ersten 20 Minuten waren wir pomadig“, sagte Rangnick.

Nach 20 Minuten wurde aus dem Freundschaftsspiel ein mittelmäßiger Bundesligakick. Plötzlich lief es für Schalke wie von selbst. Jeder Schuss war ein Treffer. Die ersten beiden Tore erzielte Mike Hanke, der schon in der vierten Minute für den verletzten Ebbe Sand eingewechselt worden war. Erst verwertete der Stürmer eine Freistoßvorlage von Lincoln mit dem Kopf, dann zeigte er, dass er es auch mit dem Fuß kann, und nutzte einen Pass Ailtons zum zweiten Treffer. Wenig später sah sich Ailton persönlich belohnt für diese Vorarbeit. Von Sven Vermant mit einem Steilpass versorgt, hob der Stürmerstar den Ball über Schlussmann Raphael Schäfer zum 3:0 ins Netz. Während den Schalkern alles leicht vom Fuß ging, wussten die Nürnberger nicht mehr, wie ihnen geschah.

Kurz nach der Pause hätte Hanke sein drittes Tor schießen können, der Ball prallte jedoch gegen den Pfosten. Die Nürnberger nutzten ihre erste Chance in dieser Begegnung: Nachdem der eingewechselte Samuel Slowak den Rückstand verkürzt hatte, wurden die Franken vorübergehend lebendiger. Aber der kleine Aufschwung reichte nicht, um die Partie umzudrehen. Der Abstand war nach Lincolns Tor zum 4:1 bald wieder der alte.

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