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Sport: In Gedanken in Amerika

Eishockey-Klub EHC Eisbären glänzt beim 7:3 gegen Köln – trotzdem kündigt Manager Lee Verstärkung an

Berlin - Der Freitagabend endete für Peter John Lee am Samstagmorgen. Noch lange, nachdem das Spiel der Eisbären im Sportforum gegen die Kölner Haie vorbei war, beschäftigte sich der Manager mit der Zukunft seiner Mannschaft aus der Deutschen Eishockey-Liga. Er saß in seinem Büro, ein Telefonat reihte sich an das nächste: Wieder einmal sprach Lee mit Managern und Spielern in Nordamerika, wieder einmal ging es um Verstärkung für die Eisbären, und wieder einmal vermeldete Lee dann, „dass sich noch nichts ergeben habe“. Der Kanadier wies aber auch darauf hin, „dass in wenigen Tagen etwas passieren wird“. Soll heißen, die Berliner bekommen einen Spieler aus der nordamerikanischen Profiliga NHL, in der wegen des Streits zwischen Klubbesitzern und Spielergewerkschaft momentan nicht gespielt wird.

„Es wird ein Stürmer sein“, sagt Lee. Ob die Eisbären den unbedingt nötig haben, das ist nach dem Freitag allerdings nicht mehr so eindeutig: Hatten die Berliner fünf Tage zuvor beim 0:5 in Ingolstadt noch enttäuscht, so demonstrierten sie gegen Köln Willensstärke und brillierten vor allem in der Offensive: Ein 7:3 gegen die als kampfstark geltenden Kölner, das ist ein imposantes Resultat. Und es kam auch deshalb zustande, weil die jungen deutschen Spieler der Forderung ihres Trainers nach mehr Verantwortung nachgekommen waren. „Die müssen dahin gehen, wo es weh tut, die müssen auch die Tore schießen“, hatte Pierre Pagé gesagt. Besonders der 21-jährige Alexander Barta profilierte sich Freitag mit zwei Treffern. Seine Kollegen Tobias Draxinger (19) und Florian Busch (19) waren mit Vorlagen am Sieg beteiligt.

Trotzdem, der klare Erfolg übertünchte nicht, dass die Eisbären in der Verteidigung noch Probleme haben: Für das heutige, vierte Saisonspiel in Kassel wünscht sich Lee, „dass es mal weniger als drei Gegentore gibt“. Ansonsten wird er wohl wieder in den USA anrufen, oder? „Das mache ich in jedem Fall.“ Warum auch nicht, schließlich motivieren die Verhandlungen mit Übersee auch das Berliner Spielerpersonal. „Jeder weiß, dass einer seinen Platz im Team abgeben muss, wenn ein Spieler aus der NHL kommt“, sagt Lee.

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