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Interview: Roberto Carlos: Die Deutschen kommen ins Finale

Brasiliens Verteidiger Roberto Carlos über die Form der "Selecao", seine Motivation und seine Favoriten fürs Endspiel.

Wie sehen Sie die Chancen Brasiliens gegen Ghana?

Wenn ich ans Verlieren denken würde, könnte ich meinen Koffer packen und gehen. Bei einem Spiel zwischen Brasilien und Deutschland zum Beispiel, da gewinnt die Mannschaft, die psychisch und physisch besser vorbereitet ist. Wenn Brasilien gut vorbereitet ist, dann verliert es nicht - das hat es die letzten zwölf Jahre gezeigt. In dieser Zeit hat sich der Fußball weiterentwickelt, und Brasilien ist an der Spitze geblieben.

Aber ihre Mannschaft hatte bei der WM Anlaufschwierigkeiten und ist immer noch nicht in Topform.

Brasilien ist sehr gut vorbereitet, was die Konzentration angeht. Alle Kritiken machen uns nur stärker. Die Stimmung bei uns ist sehr gut und Ihr Journalisten werdet nur wenige schlechte Nachrichten verbreiten können.

Gegen Japan haben einige Ersatzspieler aufgetrumpft. Drückt der verschärfte Konkurrenzkampf nicht auf die Stimmung?

In der Auswahl gibt es keine Egotrips. Es gibt Spieler, die mehr Titel gewonnen haben und welche, die weniger gewonnen haben. Aber alle sind gleich motiviert. Da gibt es keinen Krieg, es ist egal, wer spielt.

Sie waren schon Weltmeister und drei Mal Champions-League-Sieger. Was motiviert Sie persönlich denn noch?

Was mich motiviert, ist einfach Fußball zu spielen und wichtige Turniere wie dieses zu bestreiten. Ich bin glücklich, dabei zu sein. Ich weiß nicht, ob ich es gewinnen werde, aber ich bin hergekommen, um Weltmeister zu werden. Es macht mich traurig, wenn ich lesen muss, dass dies meine letzte WM sei.

Aber das haben Sie doch selbst gesagt.

Wirklich? Ich höre nicht auf. Ich will den Länderspielrekord von Cafú brechen. Ich bin stolz und privilegiert, an einer WM wie dieser teilzunehmen. Ich möchte noch weitermachen. Ich weiß nicht, ob bis 2010 - aber in der Nationalmannschaft zu spielen, das tut mir gut.

Wer kommt ins Endspiel?

Ich glaube Brasilien gegen Deutschland oder Argentinien. Es ist schade, dass einer von beiden auf der Strecke bleiben wird. Aber ich habe keine Vorlieben. Beim letzten Confed Cup habe ich nicht gespielt, es war jedoch schön, den Endspielsieg gegen Argentinien im Fernsehen zu sehen. Aber ich glaube, dass es die deutsche Mannschaft wieder wie 2002 ins Endspiel schafft. Das wird eine sehr offene Partie. Und eine schöne. (Aufgezeichnet von Ulrike John und Diana Renée, dpa)

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