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IOC-Präsident Thomas Bach am Donnerstag in Lausanne.

© dpa

IOC fordert Maßnahmen: Nur bei guter Führung

Angesichts der uferlosen Skandale in Fußball und Leichtathletik erscheinen die Olympia-Funktionäre zurzeit fast harmlos. Nun hat das IOC einen klaren Willen geäußert, um sich auf einen langen Weg in eine bessere Sportwelt zu machen. Ein Kommentar.

Thomas Bach bemühte ein deutsches Sprichwort, um die Absichten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu verdeutlichen. „Where there is a will, there is a way“, sagte der IOC-Präsident ein wenig holpernd nach der Sitzung seines Exekutivkomitees. Das Gremium hat am Donnerstag mit seinen Beschlüssen einen klaren Willen geäußert, um sich auf einen langen Weg in eine bessere Sportwelt zu machen. Und das IOC scheint zumindest zu versuchen, die unwilligen Verbände mitzuzerren.

Das Exekutivkomitee hat alle Sportorganisationen aufgefordert, unverzüglich gegen Korruption und undurchsichtige Machenschaften vorzugehen. Wichtiger als dieser fromme Wunsch ist das Werkzeug, mit dem das IOC Druck ausüben will. Ein unabhängiges Gremium soll die Geldflüsse an alle Sportverbände, nationalen Olympischen Komitees und Organisationskomitees überprüfen. Dabei soll es nicht nur um saubere Buchhaltung gehen, sondern auch um „good governance“ – also um gute Führung und verantwortungsvolles Regieren. Außerdem soll bis 2018 ein unabhängiges weltweites Anti-Doping-System aufgebaut werden.

Nun hat es schon viele bedeutungsschwere Absichtserklärungen und vermeintlich unabhängige Gremien gegeben. Angesichts der uferlosen Skandale in Fußball und Leichtathletik erscheinen die Olympia-Funktionäre zurzeit fast harmlos. Doch auch im IOC und bei seinen Geschäftspartnern wird noch gemauschelt und gedealt. Zuletzt gerieten die Spiele 2016 in Rio wegen Umweltzerstörung und Bau-Korruption in die Schlagzeilen.

Wie so oft im Sport wird sich nur etwas verändern, wenn es an das Geld geht. Mit der Kontrolle der Zahlungen an die Verbände kann das IOC seine immensen finanziellen Muskeln spielen lassen. Wie groß dieser Wille aber tatsächlich ist, muss das IOC noch zeigen. Der Weg, den es vor sich hat, ist nämlich weit.

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