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Sport: Irgendwann ist für jeden die Zeit vorbei

Was Bundestrainer Löw über Michael Ballack sagt

Berlin - Joachim Löw sieht weiterhin eine Comeback-Chance für den verletzten Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack, mahnt aber auch das Ende von dessen Karriere an. „Grundsätzlich denke ich schon, dass Michael Ballack nochmal zurückkommen kann, denn er ist von einem enormen Ehrgeiz getrieben“, sagte der Bundestrainer am Mittwoch. „Und er war es stets gewohnt, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen.“ Allerdings sei die Situation für Ballack, der wegen einer Fraktur im Schienbeinkopf voraussichtlich bis Ende Oktober ausfällt, nicht einfach. „Die Zeit läuft weiter, die Entwicklung geht weiter. Neue, junge Spieler rücken nach“, bemerkte Löw in einem Interview der „Badischen Zeitung“.

Ballack hatte wegen einer schweren Fußverletzung die WM in Südafrika verpasst. Nach seiner Rehabilitation kehrte er bei Bayer Leverkusen zwar in den Spielbetrieb zurück, war aber vor der neuen Verletzung noch weit von seiner Topform entfernt. In diesem Jahr wird der fast 34-jährige Ballack wohl nicht mehr in das Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zurückkehren.

Für die nächsten beiden EM-Qualifikationsspiele gegen die Türkei (8. Oktober) und in Kasachstan (12. Oktober) fällt er definitiv aus. Und auch für das Freundschaftsspiel des DFB-Teams am 17. November in Schweden dürfte die Zeit nicht reichen. „Oberstes Ziel ist, die Mannschaft weiterzuentwickeln – gerne mit Michael Ballack, wenn er die Form hat, uns entscheidend zu verstärken“, betonte Löw. Generell gelte nicht nur für Michael Ballack: „Irgendwann muss jeder erkennen, dass die Zeit vorbei ist, in der man Top-Leistungen bringen kann.“ Aber niemand werde Michael Ballack jemals das absprechen, was er in seiner Karriere geleistet habe.

„Er war in den vergangenen zehn Jahren das Aushängeschild des deutschen Fußballs. Das wird ihm niemand streitig machen“, sagte Löw über Ballack. Erfahrung allein sei jedenfalls nicht das Wichtigste: „Mesut Özil und Thomas Müller haben wenig Erfahrung und trotzdem eine überragende WM gespielt.“ dpa

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