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Ariane Friedrich siegt ohne viel Mühe.

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Istaf: Hochsprung: Friedrich siegt ohne Mühe

Ohne großen Spannungsbogen dafür aber sehr entspannt gewann Ariane Friedrich den Hochsprung-Wettkampf der Frauen beim Istaf.

Den Finger brauchte sie diesmal nicht. Nicht nur, weil der Hochsprung-Wettkampf der Frauen im turbulenten Istaf-Gewusel etwas unterging, sondern auch weil sich Ariane Friedrich am Sonntag als große Favoritin nicht wirklich anstrengen musste. Ihre größten Konkurrentinnen waren beim Istaf nicht dabei und so kam es auch nicht zu einem Showdown, wie ihn Friedrich sich mit der Kroatin Blanka Vlasic bei der WM in Berlin geliefert hatte. Deswegen brauchte sie auch den Zeigefinger nicht, den sie vor einem Jahr im Moment der größten Spannung auf ihre Lippen gelegt und damit die 64 000 begeisterten Zuschauer mit einem Schlag zum Schweigen gebracht hatte. Einer der magischsten Momente der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin.

Zu so einem kam es am Sonntag nicht. Der Wettkampf war auch weit entfernt von der Klasse des Vorjahres-Istaf, als Friedrich die 2,06 Meter übersprungen und damit den 18 Jahre alten Rekord von Heike Henkel gebrochen hatte. Am Sonntag reichten ihr 1,97 Meter zum Sieg vor der Italienerin Antonietta di Martino und Ruth Beitia aus Spanien. Es scheint, als brauche die Deutsche ihre kroatische Widersacherin Vlasic, um so richtig in Fahrt zu kommen. Doch die bevorzugt die lukrativen Diamond League Meetings, die nach Meinung von Friedrich „etwas ungünstig liegen“. Ob sich die beiden nun bewusst aus dem Weg gehen oder nicht: Für den Wettkampf war es am Sonntag nicht gut.

Erst bei 1,89 Metern stieg Friedrich ein, da hatten alle Konkurrentinnen schon mindestens zwei Sprünge absolviert. Friedrich übersprang sicher. Ihre knallpinken Schuhe breitbeinig drapiert landete sie auf der Matte und grinste. Sie wirkte entspannt, ohne Druck. Die 26-Jährige, die vor drei Wochen Dritte bei der EM wurde, so wie sie auch vor einem Jahr bei der WM hier auf derselben Anlage letztlich Bronze geholt hatte, hatte im Olympiastadion bei strahlendem Sonnenschein auch allen Grund dazu. Die 1,93 Meter übersprang sie ebenso im ersten Versuch wie die 1,97 Meter. Das reichte. Bei 2,00 Metern waren nur noch sie und di Martino übrig. Beide scheiterten. Das war’s.

Natürlich war Ariane Friedrich, ehrgeizig wie sie ist, nicht ganz zufrieden. „Es ärgert mich, dass ich nicht höher gesprungen bin“, sagte sie. „Aber ich wollte gewinnen und das hat geklappt.“ Und auch wenn die Springerin aus Frankfurt am Main die starke Konkurrenz lobte, die „es mit nicht leicht gemacht hat“, blieb der große Spannungsbogen diesmal aus. Feiern ließ sich die Deutsche trotzdem. Die EM vor drei Wochen war für Friedrich nach langer Verletzungspause noch etwas zu früh gekommen. „Ich bin sicher, dass ich in drei, vier Wettkämpfen besser sein werde“, sagte sie in Barcelona. Gestern reichte ein Wettkampf auf Sparflamme für ein zufriedenes Berliner Publikum. Allerdings wieder einmal ohne Blanka Vlasic. Und auch das geplante nächste Duell fällt aus. Friedrich kündigte am Sonntag an, nicht wie geplant beim Finale der Diamond League in Brüssel zu starten.

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