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Gut vernetzt. Robert Hartings Würfe gehen nicht durch die Maschen.

© dpa

Comeback von Robert Harting: Istaf Indoor: Würfe(l) unterm Dach

Das Istaf Indoor lockt mit Robert Hartings Comeback, hohen Sprüngen und seiner Atmosphäre. 23 Athleten aus Deutschland werden in Berlin in sieben Disziplinen an den Start gehen.

Der Videowürfel hängt noch ein bisschen zu niedrig, ansonsten ist aber alles fast fertig. In der Arena am Ostbahnhof ist bereits eine blaue Sprint-Laufbahn ausgelegt, auch die Weitsprunggrube ist schon in den Hallenboden eingelassen. Und wenn am heutigen Samstagnachmittag um 17 Uhr das Istaf Indoor startet, werden auch die Diskusse ungehindert durch die Halle fliegen können: Bis dahin wird der Videowürfel von rund 15 Metern noch auf 22 Meter hochgezogen, damit er beim Comeback von Diskus-Olympiasieger Robert Harting nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Zum dritten Mal wird das internationale Hallenmeeting nun schon in Berlin ausgetragen, die Veranstalter versprechen sich viel von der Ausgabe des Jahres 2016. Die Arena ist mit 12 600 Zuschauern bereits seit einigen Tagen ausverkauft, das Teilnehmerfeld hochkarätig. Neben Harting, der seinen ersten Wettkampf nach einem Kreuzbandriss und 18 Monaten Pause absolviert, liegt der Fokus vor allen Dingen auf den Stabhochspringern. Der Franzose Renaud Lavillenie war im vergangenen Jahr in Berlin knapp an seinem eigenen Weltrekord gescheitert, in diesem Jahr will er seine Bestmarke von 6,16 Meter aber überqueren. Einer seiner Hauptkonkurrenten wird dabei Vizeweltmeister Raphael Holzdeppe sein. Auch der 26-Jährige hat sich vorgenommen, in diesem Winter erstmals 6,00 Meter zu springen – und hofft auch auf die Atmosphäre in Berlin. „Als Stabhochspringer mag man es, wenn das Publikum nah dran ist“, sagt Holzdeppe.

23 Athleten aus Deutschland gehen in sieben Disziplinen an den Start

Auf die Unterstützung der Zuschauer bauen nicht nur Harting und Holzdeppe, sondern auch die deutsche Hürden-Vizeweltmeisterin Cindy Roleder und die niederländische Star-Sprinterin Dafne Schippers. Sportlich wird die Saison der Hallen-Meetings 2016 allerdings noch mehr von anderen Leichtathletik-Wettkämpfen überlagert als in anderen Jahren: Im März findet die Hallen-WM in Portland statt, im Juli die Freiluft-EM in Amsterdam – und im August Olympia in Rio de Janeiro. Schippers, Weltmeisterin über 200 Meter und Vizeweltmeisterin über 100 Meter, nimmt viele Hallen-Wettkämpfe mit, auch als Vorbereitung auf ihre ganz großen Ziele in diesem Sommer. „Die 60-Meter-Strecke ist für mich gut als Aufbauprogramm für die 100 Meter und 200 Meter“, sagt die 23-Jährige. Auch Robert Harting ist mit dem Zeitpunkt des Istaf Indoor zufrieden, die intensivste Phase seines Krafttrainings beginnt erst in der kommenden Woche. „Ich werde mich also bewegen können“, sagt der 31-Jährige. Insgesamt gehen 62 Athleten, 23 davon aus Deutschland, in sieben Disziplinen an den Start.

Zum Aufbau hatten die Organisatoren diesmal einen Tag mehr als in den vergangenen Jahren, dadurch bleibt mehr Zeit für Proben und ein paar zusätzliche Effekte. Beim Weitsprung wird zum Beispiel eine Lasermarkierung auf dem Sand die aktuelle Bestweite anzeigen, ein neuer Service für das Publikum. Für den Diskuswurf am Abend muss die Halle dann noch einmal komplett umgebaut werden, die Pause überbrückt ein Kurz-Konzert der Popgruppe Glasperlenspiel. Spätestens dann wird der Videowürfel ganz oben unter dem Hallendach hängen und die Netze um den Diskusring werden hochgezogen sein. „Die Zuschauer leben ganz sicher“, verspricht Harting.

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