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Sport: ITALIEN – RUMÄNIEN

Gruppe C, Letzigrund Zürich, 18 Uhr, live in der ARD

Italien und die Europameisterschaft – das war selten die ganz große Liebe. Nur einmal konnte der viermalige Weltmeister den kontinentalen Titel gewinnen: 1968, mit dem Heimvorteil im Rücken. Ansonsten sah es finster aus: 1984 konnten sich die Italiener als aktueller Weltmeister erst gar nicht für das Turnier in Frankreich qualifizieren. Auch 1992 scheiterte Italien in der Qualifikationsrunde. 1996 in England und beim Turnier 2004 in Portugal war schon nach der Gruppenphase die Heimreise angesagt. Und diesmal? Nach dem fast schon peinlichen 0:3 gegen Holland zum Auftakt droht den Italienern bereits heute ein vorzeitiges Turnierende. Gegen Rumänien muss gewonnen werden, weiß Trainer Roberto Donadoni und kündigt schon mal an: „Noch ist es nicht vorbei, wir können das besser als gegen die Niederlande.“

Daran besteht kein Zweifel, die Frage ist nur, inwieweit sich die Italiener zu einer standesgemäßen Leistung aufraffen und wie gut sie mit dem Druck umgehen können. „Wir gehen mit richtig Wut im Bauch in die Partie“, sagt Stürmer Luca Toni. „Wir sind immer noch die Weltmeister und werden das beweisen.“ Derlei Selbstbewusstsein scheint in der Heimat des Stars vom FC Bayern München nicht unbedingt weit verbreitet. „Wir haben Angst“, titelt die Sportzeitung „Tuttosport“.

Ängstlich? Italien? Mit dieser Einschätzung lagen in der Vergangenheit schon andere daneben. Zum Beispiel die deutsche Mannschaft, die bei der WM 2006 vor dem Halbfinalspiel hoffte, dass sich die Italiener von der gewaltigen Kulisse im Dortmunder Westfalenstadion einschüchtern lassen würden. Doch Italien siegte damals unbeirrt mit 2:0 nach Verlängerung. Insofern ist auch bei den Rumänen heute Vorsicht angesagt. „Italien ist nach der Niederlage viel gefährlicher“, fürchtet Cosim Contra. Sein Mitspieler, der bei Inter Mailand unter Vertrag stehende Cristian Chivu, wittert dagegen die große Chance: „Sie müssen jetzt Risiken eingehen.“ Der Mittelfeldspieler von hofft auf Konterchancen. In der Offensive allerdings haben die Rumänen beim 0:0 gegen Frankreich noch gar nichts gezeigt. Bei den Italienern dagegen setzt Trainer Donadoni in der Krise im Sturm auf Erfahrung. Serie-A-Torschützenkönig Alessandro Del Piero soll heute anstelle von Antonio Di Natale neben Toni stürmen und die Kapitänsbinde des verletzten Fabio Cannavaro tragen. Gegen Holland wurde Del Piero, Kapitän von Juventus Turin, spät eingewechselt und gehörte noch zu den Besten.

Schiedsrichter: Tom Henning Övrebö (Norwegen).

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