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Sport: Italien: Stürmer Totti tönt: "Wir haben das Zeug zum Europameister"

So schnell kann das gehen in Italien. In der vergangenen Woche noch wähnten sich die Tifosi in tiefsten Depressionen, jetzt träumen sie schon wieder vom Titel.

So schnell kann das gehen in Italien. In der vergangenen Woche noch wähnten sich die Tifosi in tiefsten Depressionen, jetzt träumen sie schon wieder vom Titel. Ein einziger Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft in Belgien un den Niederlanden hat die bisherige Katastrophenstimmung Weltmeisters in grenzenlose Euphorie verwandelt. "Wir haben das Zeug, um Europameister zu werden", tönt Stürmer Francesco Totti vor dem EM-Duell mit Co-Gastgeber Belgien am Mittwoch (20.45 Uhr, live im ZDF) in Brüssel. Er spricht damit für ein ganzes Land, das nach 18 Jahren der Erfolglosigkeit seit dem WM-Triumph 1982 wieder eine Trophäe verlangt.

Der 2:1-Auftaktsieg gegen die Türkei hat das angekratzte Selbstbewusstsein der italienischen Fußball-Millionäre wieder aufpoliert. In das vorentscheidende Spiel um den Vorrundensieg in der Gruppe B gehen die Italiener mit einem ersten Anflug von Überheblichkeit. "Belgien macht mir keine Angst", sagt Mittelfeldspieler Stefano Fiore. Und Routinier Paolo Maldini ergänzt: "Wir haben die besseren Spieler." Die vor dem EM-Auftakt so kritische Presse stimmt ein: "Belgien ist nichts Großartiges", urteilt die "Gazzetta dello Sport".

Einzig Trainer Dino Zoff warnt vor der steigenden Euphorie, und er kommt sich dabei aber vor wie der einsame Rufer in der Wüste. "Wir dürfen um Gottes Willen nicht übertreiben und die Erwartungen zu hoch schrauben", sagt Zoff. Er weiß nur zu gut, dass die Stimmung daheim ganz schnell wieder kippen und sich wieder gegen ihn richten kann. Der Weltmeister von 1982 wird deshalb nicht müde, vor den Belgiern zu warnen: "Sie spielen zu Hause, haben eine gute Mannschaft, spielen mit Autorität und Stärke."

Zoff steht erneut vor dem "Luxus"-Problem, aus nahezu fünf gleichwertigen Stürmern auswählen zu können. Wie es aussieht, wird er dieses gemäß einer alten Fußball-Weisheit ("Never change a winning team") lösen und erneut dem Duo Filippo Inzaghi/Francesco Totti vertrauen. Alessandro Del Piero bleibt wohl zunächst wieder nur die Rolle als Edel-Joker, obwohl der Juve-Star beim Kurzeinsatz gegen die Türkei glänzte und sich nach eigenem Bekunden "in optimaler Verfassung" befindet. Ein Hintertürchen ließ sich Zoff noch offen: "Del Piero hat gut gespielt. Er ist Teil meiner Überlegungen."

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