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Sport: Ja, ja? Nein, nein!

übersetzt den Verhandlungspoker um Ballack Manchmal hilft im Fußball nur Matthäus weiter. Dabei ist nicht die Rede vom ehemaligen Raumausstatter Lothar M.

übersetzt den Verhandlungspoker um Ballack Manchmal hilft im Fußball nur Matthäus weiter. Dabei ist nicht die Rede vom ehemaligen Raumausstatter Lothar M., sondern von der Bibel, schlag nach bei Matthäus 5,37: „Eure Rede sei ja, ja, nein, nein…“ – alles andere sei von Übel. Dies ist eine eindeutige Aufforderung zur Klarheit.

Beim FC Bayern München fehlt diese ein wenig. Wird Michael Ballack (Vertrag bis Juni 2006) den Verein vorher verlassen? Wenn ja, für welche Summe? Wohin würde er gehen?

Ballack sagt, er würde gern bleiben. Im Kickersprech heißt das: Ich will mehr Geld! Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandschef Bayern) sagt, Ballack sei „auf gar keinen Fall“ verkäuflich. Im Kickersprech heißt das: Liebes Dynamo Moskau, euer Angebot von 40 Millionen Euro ist zu wenig. Und Rummenigge steigert sich: „Ich wiederhole: Auf gar keinen Fall.“ Übersetzt meint er: Bei 50 Millionen fangen wir an, ernsthaft nachzudenken, bei 60 Millionen könnt ihr ihn sofort abholen. Rummenigge ist ein Meister der komparativen Kryptologie: „Wir werden nie einen Transfer tätigen, der uns mehr Probleme schafft als dass er Geld bringt.“ Will schlicht sagen: Je mehr Geld, desto weniger Probleme. Ballack ist unverkäuflich, aber mit jedem Euro wird er verkäuflicher. Und Ballack? Sagt: „Ich kann mich noch mal verändern.“ Im Kickersprech ist das die ultimative Drohung: So viel wie bei Manchester United will ich auch in München verdienen.

Ja, ja? Nein, Nein! Es ist ein Kreuz, wie sie im katholischen Bayern miteinander reden. Aber sie verstehen sich, gut sogar. Russen konnten ja auch die Prawda lesen.

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