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... verleiht Flossen? Mark Webber hätte da eine Anregung, was den Werbeslogan seines auf Getränkedosen spezialisierten Arbeitgebers betrifft. Foto: dpa

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Sport: Jeder darf mal

Mark Webber gewinnt in Monte Carlo und ist bereits der sechste Formel-1-Sieger in dieser Saison.

Der Rekord fiel, aber nur knapp: Sechs verschiedene Sieger in den ersten sechs Rennen, das hat es in der Geschichte der Formel 1 noch nie gegeben. Der Australier Mark Webber war es, der in Monaco in der ausgeglichensten Saison seit ewigen Zeiten die neue Marke setzte. Aber es waren am Ende nur 643 Tausendstelsekunden, die den Unterschied machten. Diese Differenz verhinderte, dass Mercedes-Pilot Nico Rosberg seinen zweiten Saisonsieg feierte. Der Pilot aus Wiesbaden hatte schon den Großen Preis von China für sich entschieden.

So aber feierte Webber seinen zweiten Sieg im Fürstentum; 2010 hatte er auch schon gewonnen. Dritter wurde Fernando Alonso aus Spanien in seinem Ferrari. Der Schlüssel zum Erfolg war der Start, nicht überraschend. In den engen Straßen von Monaco entscheidet sich in den ersten Sekunden am meisten. Ausgerechnet Webber, der normalerweise als schlechter Starter bekannt ist, kam aus der Pole-Position optimal weg. Und so sehr Rosberg neben ihm auch drückte, er konnte nicht mehr überholen. Trotzdem war Rosberg zufrieden: „Ich war überrascht, wie stark wir auch im Rennen waren. Das ganze Wochenende über hatten wir das schnellste Auto.“ Gut, Platz zwei, den Sieg hauchdünn verpasst, da bleibt ein kleiner Rest Wehmut. „Klar ist es auch schade, dass es nicht ganz perfekt gelaufen ist, sonst wäre ich nun Sieger.“

Weniger Grund zur Freude hatte sein Teamkollege Michael Schumacher, am Samstag nach seiner Pole-Position noch ein strahlender Mann. Aber durch die Strafe aus dem Barcelona-Rennen, in dem er Bruno Senna abgeschossen hatte, wurde Schumacher in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückversetzt, geriet am Anfang durch eine Berührung mit Romain Grosjean in Schwierigkeiten, konnte den Speed des Silberpfeils nie ausspielen und schied schließlich mit Benzindruckproblemen aus.

Dagegen betrieb Sebastian Vettel als Vierter noch Schadensbegrenzung. Er hatte beim Qualifying mit der Abstimmung des Red Bull daneben gegriffen, mit harten Reifen gepokert und war nur von Rang neun ins Rennen gegangen. „Wenn man in Monaco von Platz neun startet, wenn es trocken bleibt und wenn es kein Chaos gibt, dann kann man mit Platz vier zufrieden sein“, sagte er. Natürlich wäre er „gerne auf dem Podium gewesen. Der Speed war da“.

Vettel startete mit harten Reifen, damit er länger auf der Piste bleiben konnte. Der amtierende Weltmeister hoffte, dass er die anderen Fahrer überholen würde, wenn diese ihre weichen Reifen wechselten. So war sein Plan, er ging nur nicht auf, weil die Konkurrenten ihre Reifen schonten und auch mit einem Stopp auskamen. „Da hat jeder nur den anderen beobachtet und gerechnet“, sagte Red-Bull Motorsport-Koordinator Helmut Marko.

So lagen am Ende ganze sechs Sekunden zwischen Sieg und Rang sechs – symbolisch für die bisherige Saison. „Es ist schwer vorherzusehen, wer im Qualifying wie abschneidet. Kleinigkeiten können den Unterschied machen“, sagte Sebastian Vettel. „Da steht man plötzlich am Ende des Feldes.“

Nico Rosberg geht mit viel Zuversicht in die nächsten Rennen. „Toll, wie wir uns wieder gesteigert haben. Wir hatten zuletzt zwei schwierige Rennen, hier aber das schnellste Auto. Nach Shanghai war das schon zum zweiten Mal in dieser Saison so. Daher bin ich guter Dinge für die nächsten Rennen.“ Mit 59 Punkten liegt Rosberg in der Gesamtwertung als Fünfter nur 17 Zähler hinter Spitzenreiter Alonso. „Wir lernen wirklich viel. Wenn wir sicherstellen, dass wir das Auto weiter verbessern, ist alles möglich“, sagte Rosberg. Auch ein Sieg mit 643 Tausendstelsekunden Vorsprung.

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