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Sport: Jetzt rächt sich’s

Wahrscheinlich stünde das deutsche Skispringen heute besser da, wenn die deutschen Springer im Februar in Whistler nicht eine olympische Silbermedaille im Mannschaftsspringen gewonnen hätten. Dann hätte es zwar enttäuschte Springer, nachdenkliche Funktionäre und böse Schlagzeilen gegeben.

Wahrscheinlich stünde das deutsche Skispringen heute besser da, wenn die deutschen Springer im Februar in Whistler nicht eine olympische Silbermedaille im Mannschaftsspringen gewonnen hätten. Dann hätte es zwar enttäuschte Springer, nachdenkliche Funktionäre und böse Schlagzeilen gegeben. Aber dann wäre im Sommer endlich das passiert, was das deutsche Skispringen dringend braucht: ein personeller Umbruch.

Es ist anders gekommen. Die unvermeidlichen Martin Schmitt (32), Michael Uhrmann (32) und Michael Neumayer (31) sind in ihre soundsovielte Saison gestartet, und das, obwohl sie schon seit Jahren nicht mehr mit der Weltspitze mithalten können. Lediglich als Mannschaft können sie an guten Tagen überzeugen, doch das ist auch nicht so schwer, wenn sich weltweit nur ein Dutzend Nationen ernsthaft in dieser Disziplin misst. Inzwischen haben alle drei Routiniers sogar Probleme, sich im Weltcup für die zweite Runde der besten 30 zu qualifizieren.

Natürlich ist es nicht so, dass niemand im deutschen Team weiß, dass ein Umbruch längst überfällig ist. Doch mangels talentiertem Nachwuchs ist er bis zum heutigen Tag hinausgezögert worden. Bundestrainer Werner Schuster hat nun angesichts der traurigen sportlichen Ergebnisse seiner Springer vor dem Start der Vierschanzentournee festgestellt, dass er bei den arrivierten Springern nicht mehr viel verändern kann. Er wolle sich deshalb in Zukunft vor allem den jungen Springern wie Severin Freund und Pascal Bodmer widmen. Das aber hätte er eigentlich schon viel früher, spätestens aber in diesem Sommer machen müssen. Doch da war eben diese olympische Silbermedaille.

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