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Jonathan Tah (r) und der Engländer Jamie Vardy.

© dpa

Liveblog Nationalelf-PK: Joachim Löw nominiert Jonathan Tah nach

Der Bundestrainer gab seine erste Pressekonferenz in Frankreich. Joachim Löw sprach über den nachnominierten Jonathan Tah, EM-Ziele und saugte viel Luft ein. Wir waren live dabei.

Zusammenfassend: Jonathan Tah rückt für Antonio Rüdiger nach, Kevin Großkreutz bleibt zuhause und der DFB plant aus Geldsorgen ein Vorrunden-Aus.

13.09 Uhr. So, bevor die Jugend putscht und die Reporter aus dem Zelt jagt, ist nach zwei Nachwuchsfragen Schluss. Dafür dürfen die Alten wieder ans Mikro. "Wir werden eine schöne Zeit erleben", sagt ein Pressevertreter stellvertretend für seine Kollegen. Auch DFB-Sprecher Grittner glaubt an eine gute Zusammenarbeit in Évian und beendet die PK. Darauf gönnen wir uns ein Vittel (oder Gerolsteiner, die machen auch leckeres Wasser) und verabschieden uns mit dem Blog in den Strand-Urlaub, bevor wir vor lauter Bergquellwasser noch eine Lebensvergiftung bekommen und als Innenverteidiger zur EM müssen.

13.07 Uhr. Jetzt wird's knallhart, Teenager des deutsch-französischen Jugendwerks, die ein Gewinnspiel gewonnen haben, dürfen Fragen stellen. "Ist die französische Mannschaft ein stark Mannschaft dies Jahr?", fragt Mathieu. Auch nicht unorigineller als die Frage der spanischen Profi-Reporterin davor.

13.05 Uhr. Wer wird Deutschland am Sonntag statt dem angeschlagenen Bastian Schweinsteiger als Kapitän aufs Feld führen? "Das weiß ich schon, werde ich jedoch zuerst der Mannschaft sagen", sagt Löw

13.03 Uhr. Jetzt fragt eine spanische Journalistin, ob Spanien nach der 0:1-Niederlage gestern gegen Georgien noch EM-Favorit sein? "Das Spiel habe ich nicht gesehen", sagt Löw, Spanien sei immer noch sehr gut, mit Spielern aus "Barzelona", "Sewillja", aus "Malorka" nicht, "Spanien ist für mich immer noch einer der Topfavoriten." Auch für einen Sprachurlaub vielleicht, für die richtige Aussprache.

13.02 Uhr. Lutscht Löw ein Bonbon? Oder hat er eine heiße Kartoffel im Mund? Er spricht etwas komisch und saugt Luft vor allem durch die Nase ein. Muss man sich Sorgen machen?

Hhhhsch. Joachim Löw saugt bei der ersten PK in Frankreich wieder viel Luft ein.
Hhhhsch. Joachim Löw saugt bei der ersten PK in Frankreich wieder viel Luft ein.

© dpa

13.00 Uhr. Oha, jetzt wird's ernst, eine politische Frage. Geht es für die gespaltene Ukraine am Sonntag um mehr als Fußball? "Ich bin ja kein Politiker mehr", sagt Grindel, der vergangene Woche sein Bundestags-Mandat für die CDU niedergelegt hat. Der Frage ausgewichen wie ein echter Politiker!

12.59 Uhr. Mit wem plant Löw als zweiten Innenverteidiger? "Zwei Möglichkeiten", sagt der Bundestrainer, Shkodran Mustafi oder Benedikt Höwedes, "ich vertrauen beiden, teste im Training und lasse mir Zeit."

12.57 Uhr. Löw wird gefragt, ob er einen neuen Wettpartner gefunden habe. Mit seinem früheren Assistenten Hansi Flick etwa hatte er auf die Anzahl der Standardtore gewettet. Es sei schwer, einen Wettpartner zu finden, sagt Löw, aber wolle wert auf die Standards legen. Vielleicht sollte er Lotto spielen, den Finanzen des armen DFB zuliebe.

12.55 Uhr. Fühlen sie sich sicher im Camp? "Wir fühlen uns sicher", sagt Löw. "Keiner fühlt sich unsicher." Sicher? Sicher.

12.54 Uhr. "Wir schrauben unsere Ansprüche nicht nach unten", sagt Löw, "wir haben klare Ziele." So klar, dass er sie nicht nennt. Kein Wort vom Titel. Also doch Ziel Vorrunden-Aus, den Verbands-Finanzen zuliebe?

12.52 Uhr. Verabschiedet sich Deutschland angesichts der vielen Verletzten vom Ziel EM-Titel? "Finanziell wäre es wahrscheinlich besser, wenn wir nach der Vorrunde ausscheiden würden", scherzt Löw nach der Finanz-Lamentiererei seines Präsidenten eingangs.

12.50 Uhr. Auch Jerome Boateng traut sich nicht so richtig. In einem Interview hatte der Nationalspieler gesagt, er wolle aus Angst vor Anschlägen seine Familie nicht mit ins Stadion nehmen. DFB-Chef Grindel hat Verständnis für die Entscheidung, aber will sie nicht kommentieren. "Es gibt keine Anzeichen für Anschläge bei der Euro", versichert er.

12.49 Uhr. Welche Ziele hat Löw bis zum ersten EM-Spiel am Sonntag gegen die Ukraine? "Wie verhält man sich gegen gefährliche Konter", wolle Löw einüben. Offensiver geht er nicht mit seiner Taktik um.

12.47 Uhr. Hat es sich Tah etwa zu gut gehen lassen, zu viel gefeiert, holt man sich einen Partyhengst ins Boot? "Er hat an einer Lebensvergiftung gelitten", sagt Löw und korrigiert sich dann: Lebensmittelvergiftung. Aber er sei körperlich auf dem Stand, er sei keiner "der sich im Urlaub auf die faule Haut legt". Die nötige Fitness kann man sich ja auch beim Tanzen in der Stranddisko holen.

12.45 Uhr. Mats Hummels kann immer noch nicht voll trainieren. Lukas Podolski kommt als frischgebackener Vater heute Nachmittag nach. Joshua Kimmich fehlt erkältet, Julian Weigl hat die Muskeln verhärtet. Aber: "Der Trainingsplatz ist in einem guten Zustand." Immerhin.

12.44 Uhr. Schon gestern Abend habe man sich für Jonathan Tah als Ersatzkandidaten entschieden, den man nachnominiere. "Ich wollte bewusscht", tiefer Luftzug, "eine 1:1-Situation herstellen." Also Innenverteidiger für Innenverteidiger. Tah sei sei drei Wochen im individuellen Training und ließe sich gut in die Gruppe eingliedern.

12.42 Uhr. Joachim Löw ergreift das Wort bzw. den Luftzug. "Hhhsch, der gestrige Tag war schön getrübt von der Verletzung von Antonio Rüdiger", haucht der Bundestrainer, "er hat an seinen Schwächen gearbeitet."

12.40 Uhr. Grindel empört sich über die negative Berichterstattung über den Fanclub Nationalmannschaft. Das Bundeskartellamt hatte verboten, die Vergabe von EM-Tickets an eine Mitgliedschaft an zu knüpfen. "Wir stecken uns keinen Cent in die eigene Tasche!", sagt er. Die Einnahmen gehen an Fan- und Fußballprojekte, wie die Instagram-Seite von Kevin Großkreutz.

12.38 Uhr. Der DFB beschwert sich über die Kosten für die EM, für Sicherheit und Reisen, die wären höher als für die Unterkunft. Bei einem EM-Sieg würde Deutschland 25 Millionen Euro einnehmen und 23 Millionen Euro ausgeben. Dazu kämen weitere Ausgaben, wie nächstes Jahr "für den Fed Cup... äh, Confed-Cup", korrigiert sich Grindel. Also wenn der DFB neben der Teilnahme am Confederations Cups noch die Ausrichtung von Tennis-Turnieren stemmen will, dann wird es wirklich teuer.

12.36 Uhr. Grindel erinnert an Antonio Rüdiger ("Ich habe ihm gesagt, wie leid es uns tut."). Und an Daniel Nivel. Der Polizist wurde bei der WM 1998 von deutschen Hooligans ins Krankenhaus geprügelt worden, seine Familie habe die Einladung des DFB zum Turnier angenommen.

12.33 Uhr. DFB-Sprecher Jens Grittner packt zu Beginn das Schul-Französisch aus. Und DFB-Chef Grindel sein Geschichtswissen. Er bedankt sich für die gute Aufnahme in Évian, es sei angesichts der Historie nicht selbstverständlich, dass französische Kinder deutsche Namen skandieren. Welche große Schlacht am Genfer See meint er?

12.32 Uhr. Bundestrainer Löw und DFB-Präsident Reinhard Grindel stehen zusammen und lachen, bevor sie aufs Podium treten. Ob sie auch Kevin Großkreutz bei Instagram folgen?

12.30 Uhr. Noch vor PK-Beginn die Eilmeldung: Jonathan Tah offiziell nachnominiert.

12.28 Uhr. Ein Überraschungskandidat wird's! Gottseidank ist mein Kollege Johannes Nedo Instagram-Buddy von Kevin Großkreutz. Er weist mich darauf hin, dass der Stuttgarter gerade Folgendes in dem sozialen Netzwerk mitgeteilt hat: "Nachnominiert! Habe aber abgesagt - irgendwann müssen andere auch mal ohne mich nen Titel holen." Wäre fast lustig, wenn Großkreutz' Niedergang vom Weltmeister 2014 zum Bundesliga-Absteiger 2016 nicht so traurig wäre.

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12.22 Uhr. Ein weiterer Kandidat: Sebastian Rudy. Der Hoffenheimer wurde erst vergangene Woche aus dem vorläufigen EM-Kader gestrichen, wenn der 27-Jährige als Außenverteidiger nachreist, könnten sich Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi ganz auf die Innenverteidigung konzentrieren. Denn mehr Manndecker hat Deutschland nach den Ausfällen von Mats Hummels und Rüdiger momentan nicht. Gegen "Rudy Nazionale" spricht, dass er in der Nationalelf zuletzt gefühlt öfter gespielt hat als vergangene Saison beim Abstiegskandidaten Hoffenheim.

12.17 Uhr. Wer könnte Antonio Rüdiger ersetzen? Sebastian Rudy? Jonathan Tah? Jürgen Kohler? Katsche Schwarzenbeck? Das Kandidatenkarussel kreist, laut "Bild" und "Kicker" kann sich Tah auf einen tiefen Lufteinzug in der Leitung freuen ("Hhhssch, Jonathan, du bisch' dabei."). Der 20-Jährige hat sein erstes und bisher einziges Länderspiel Ende März bestritten, ein Halbzeit lang beim 2:3 gegen England in Berlin. Der Leverkusener ist schon im Urlaub, die letzten Saisonspiele bei Bayer verpasste er mit einer Lebensmittelvergiftung. Ob da die französische Küche mit Schnecke, Fröschen und Austern das Richtige für ihn ist?

12.05 Uhr. Bonjour France! Die deutsche Nationalelf ("Le Mannschaft") ist am Dienstag in Frankreich angekommen, zumindest zählt Évian-les-Bains als äußerster Zipfel am Genfer See noch dazu. Am heutigen Mittwoch ab 12.30 Uhr gibt Joachim Löw seine erste Pressekonferenz im Teamquartier. Der hektische Lufteinzug des Bundestrainers ("Dasch ist - hhhhsch - högscht beunruhigend.") dürfte dabei noch einmal zunehmen: Antonio Rüdiger hat sich beim ersten Training vor Ort das Kreuzband gerissen, nach Ilkay Gündogan und Marco Reus fällt ein weiterer Nationalspieler für die Fußball-EM aus. Und das in der ausgedünnten Abwehr! Wer bekäme da nicht Schnappatmung? Hhhsch! Alle Geräusche des Bundestrainers dazu ab 12.30 Uhr im Liveblog.

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