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Sport: Jubel im Quartett

Wieder belegen vier deutsche Biathleten beim Weltcup die ersten Plätze – Höpfner landet mit dem Viererbob in Cortina auf dem zweiten Platz

Die deutschen Biathleten sind jetzt endgültig in der Favoritenrolle bei den Olympischen Winterspielen in Turin. Beim Weltcup in Osrblie (Slowakei) beherrschten die Deutschen nach dem Sprint auch das Verfolgungsrennen. Nach 12,5 Kilometern siegte der Oberhofer Sven Fischer mit 26,3 Sekunden vor seinem Vereinskollegen Alexander Wolf, der erstmals in seiner Laufbahn das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters übernahm. Nur eine Zehntelsekunde später stürmte Michael Rösch (Altenberg) als Dritter vor Michael Greis (Nesselwang/+54,2 Sekunden) ins Ziel. Ricco Groß landete auf Platz sechs. Schon im Sprint hatten die Deutschen die ersten vier Plätze belegt. Im Ziel lagen sich Fischer, Wolf und Rösch in den Armen. „Läuferisch waren wir drei heute gleich. Da musste das Schießen entscheiden. Und da habe ich doch mehr Erfahrung“, sagte Fischer, der nur eine Strafrunde drehen musste, während der lange führende Wolf zwei- und Rösch dreimal die zusätzlichen 150 Meter absolvieren mussten.

Bundestrainer Frank Ullrich war überglücklich. „Das hat es wohl im Weltcup noch nie gegeben“, jubelte der sonst eher zurückhaltende Bundestrainer. Die deutschen Frauen konnten am Sonntag trotz guter Resultate bei dieser Erfolgsbilanz nicht mithalten. Kati Wilhelm (ZellaMehlis) belegte in der Verfolgung Platz zwei vor Uschi Disl (Moosham). Den Sieg sicherte sich wie schon im Sprint die Schwedin Anna Carin Olofsson mit 1:05,1 Minuten Vorsprung vor Wilhelm. „Anna Carin ist jetzt die Olympia-Favoritin. Doch mit den zwei zweiten Plätzen, die ich hier erreicht habe, bin ich zufrieden“, sagte Wilhelm.

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Es war kalt, das Eis war hart, ein unangenehmer Wind wehte, aber Jenny Wolf lief stark im Freiluft-Eisschnelllaufstadion von Inzell. Die 26-jährige Berlinerin belegte beim Weltcup über 500 Meter in 39,13 Sekunden Platz zweit hinter der Russin Swetlana Schurowa (39,10). Weil Wolf am Samstag die 500 Meter gewonnen hatte, übernahm sie zum ersten Mal die Weltcup-Führung. Allerdings war der Großteil der Weltelite nicht am Start, weil den Stars der Termin nicht ins Programm passte. Dennoch war Jenny Wolf zufrieden. „Das war ein SuperWochenende“, sagte sie.

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Matthias Höpfner aus Riesa ist einen Tag nach seinem Premieren-Sieg beim Weltcup in Cortina d’Ampezzo mit dem Viererbob auf Rang zwei (1:45,09) gefahren, zeitgleich mit dem Schweizer Annen. Schneller war nur der US-Amerikaner Todd Hays (1:44,86). Für Höpfner erhöhten sich somit die Chancen auf ein Olympia-Ticket. Er wird jetzt mit Rene Spies um das Ticket für Turin kämpfen. Spies fehlte verletzungsbedingt. Weltmeister André Lange (1:45,57) fuhr ohne seine Stamm-Crew auf Rang acht. Höpfner war fassungslos: „Unglaublich, auf uns hatte doch niemand gesetzt. Nun wollen wir auch nach Turin.“ Auch sein Heimtrainer Gerd Leopold jubelte: „Das war die richtige Kampfansage an Rene Spies.“ Und dabei hatte Höpfner am Sonntag auf einen drei Jahre alten Bob zurückgreifen müssen.

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Der Tscheche Jakub Janda, Führender im Weltcup, hat das Skispringen in Engelberg gewonnen. Er verwies mit 252,2 Punkten (129+130 Meter) Michael Uhrmann (Rastbüchel) auf Platz zwei. Uhrmann landete zweimal bei 128,5 Metern und erhielt dafür 246,1 Punkte. Zweitbester Deutscher war Georg Späth (Oberstdorf) auf Platz 19. Alexander Herr (Schonach) kam auf Rang 26.

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Der Norweger Magnus Moan hat den Hurricane-Sprint beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Ramsau gewonnen. Nach einem Sprung und dem Langlauf über 7,5 Kilometer hatte er 0,8 Sekunden Vorsprung vor seinem Mannschaftskollegen Ola Morten Graesli und 0,9 Sekunden vor dem Franzosen Jason Lamy Chappuis. Bester deutscher Kombinierer war Sprunglaufsieger Georg Hettich (Schonach-Rohrhardsberg) als Vierter mit einer Sekunde Rückstand.

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Zwei Österreicherinnen haben den Super-G-Weltcup in Val d’Isere beherrscht. Michaela Dorfmeister gewann das Rennen in 1:17,59 Minuten vor ihrer Landsfrau Alexandra Meissnitzer (+0,49 Sekunden), die am Vortag bei der Abfahrt bereits den dritten Platz errungen hatte. Martina Ertl aus Lenggries fuhr als beste DSV-Starterin auf Rang 26 (+1,41). Petra Haltmayr (+1,76), die am Samstag in der Abfahrt noch Vierte geworden war und sich damit für die Olympischen Spiele in Turin qualifiziert hatte, wurde diesmal nur 34.dpa

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