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Sport: Jürgen Klopp wird wohl Trainer von Borussia Dortmund

Dortmund - Heute Abend wird Jürgen Klopp nach 18 Jahren in Mainz offiziell verabschiedet. Es wird eine hochemotionale Angelegenheit.

Dortmund - Heute Abend wird Jürgen Klopp nach 18 Jahren in Mainz offiziell verabschiedet. Es wird eine hochemotionale Angelegenheit. Gut möglich aber, dass der 40-Jährige vorher noch einen anderen Termin wahrnimmt. Und zwar im Dortmunder Stadion, um dort als neuer Trainer der Borussia vorgestellt zu werden. Immer mehr verdichten sich die Anzeichen, dass der BVB als Nachfolger des zu Wochenbeginn zurückgetretenen Thomas Doll einen Mann holen wird, der sich im Stadion und im Fernsehstudio als fußballerische Fachkraft mit rhetorischen Fähigkeiten einen Namen gemacht hat.

Dortmunds Pressesprecher Josef Schneck wollte den Namen Klopp auf Nachfrage „nicht bestätigen“, schloss am Donnerstag jedoch nicht aus, „dass wir morgen Mittag eine Pressekonferenz anberaumen werden. Ich warte noch auf grünes Licht.“ Wenig später war die Einladung raus, heute um elf wird der neue Mann präsentiert.

Viel war spekuliert worden, wer als Nachfolger von Doll infrage käme. Dass der frühere HSV-Coach Doll eine Zukunft bei Dortmund haben könnte, hatte sowieso kaum noch jemand geglaubt. Der Name Klopp kursierte erstmals beim Pokalfinale. Wie bei jedem Namen, der in der Folgezeit gehandelt wurde, dementierte die BVB-Führungsriege um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc heftig.

Doch spätestens nach dem Ende der 14-monatigen Ära Doll konnten Zorc und Watzke nicht mehr leugnen, dass Handlungsbedarf herrschte. Dabei war Klopp von Anfang an der aussichtsreichste Kandidat. Da Mainz 05 den Sprung in die Bundesliga verpasst hatte, war der Trainer verfügbar. Für den Fall des Aufstiegs hätte er im Wort gestanden, dann wäre er geblieben. Allerdings wurde Klopp auch mit zwei rheinischen Klubs in Verbindung gebracht. Doch Christoph Daum wird beim 1. FC Köln weitermachen, und Leverkusen hat kein Interesse an Klopp. Bleibt Dortmund.

In der Revierstadt gibt es zwei Lager. Klopps Befürworter schätzen seine offene, charmante Art. Der einflussreiche Wirtschaftsbeirat hatte Doll nicht bloß das schwache sportliche Abschneiden des BVB übel genommen, sondern auch den Umstand, dass der Trainer nicht immer auftrat, als wäre er gerade einem Modejournal entstiegen. Auf diesem Parkett wird sich Klopp mit Sicherheit stilsicherer präsentieren. Dass er zudem auch noch als Kumpeltyp rüberkommt, wird ihm den Weg in die Herzen der Fans erleichtern. Die Skeptiker bemängeln jedoch gerade diese Lockerheit. Der BVB benötige einen Mann, der autoritär auftrete. Den Typus werden sie nicht bekommen, wenn Klopp kommen sollte.

Im Gespräch war auch Basels Trainer Christian Gross. Der tritt durchaus autoritär auf. Doch der Mann mit dem strengen Blick wird es nach Lage der Dinge nicht werden, sondern der Mann, der bei der EM letztmalig als Experte beim ZDF zu sehen sein wird. Felix Meininghaus

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