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Jung und frech oder geschmacklos?: Wirbel um fingierten Einbruch beim SC Paderborn

Beim SC Paderborn wurde eingebrochen, so meldete es der Bundesligist. Erst viel später folgt die Auflösung: Die Aktion war inszeniert, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ein fragwürdiger PR-Gag.

Mit einem fingierten Einbruch in sein Stadion hat der SC Paderborn auf fragwürdige Weise Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken erregt. „Wir geben's zu, das war unkonventionell, aber so sind wir: Jung und frech!“ - mit diesem Facebook-Beitrag klärte der Fußball-Bundesligist am Montagnachmittag seine selbst inszenierte Story auf.

Was war geschehen? Am Vormittag kursierte das Video aus einer Überwachungskamera der Benteler-Arena, Heimspielstätte des Aufsteigers. Zu sehen waren drei Gestalten, die sich augenscheinlich unerlaubt Zutritt verschafften und nur drei Minuten später mit einem Gegenstand das Stadion wieder verließen.

Vereinssprecher Matthias Hack bestätigte zunächst, dass es sich um einen Einbruch gehandelt habe. Etwa drei Stunden danach entschuldigte sich Hack bei verschiedenen Medien für die bewusste Falschinformation. Ein Polizeisprecher meinte, die Öffentlichkeit sei „an der Nase herumgeführt“ worden, einen Einbruch habe es nie gegeben, die Behörden würden auch nicht ermitteln.

„Wir wollten eine freche und unkonventionelle Aktion machen, um Aufmerksamkeit zu erregen“, sagte Hack. Es sollte sich laut Polizei offenbar um einen PR-Gag des Erstliga-Aufsteigers handeln, der mit einer Kampagne („Lass mal ?#ERSTKLASSIGbleiben“) seine Fans animieren möchte, das Team beim Kampf um den Klassenverbleib intensiv zu unterstützen. Der Club habe die Behörden eine Woche zuvor informiert, dass er nachts einen Film drehen werde, teilte die Paderborner Polizei mit.

Das fingierte Video einer Überwachungskamera zeigt, wie drei Personen am Sonntag um 22.35 Uhr in das Paderborner Stadion eindringen und die Heimspielstätte des Aufsteigers schon etwa drei Minuten später mit einem Gegenstand wieder verlassen. Dabei handelte es sich um die Paderborner Profispieler Uwe Hünemeier, Elias Kachunga und Marvin Bakalorz, die in der Schluss-Sequenz des „Bekenner-Videos“ ihre Masken vom Kopf ziehen.

Sportlich machte der SC Paderborn viel besser und die Öffentlichkeit weniger irreführend auf sich aufmerksam: Am Samstag war den Ostwestfalen ein 2:1 über den FC Augsburg und damit der Sprung auf den Relegationsplatz gelungen. (dpa)

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